Japan: Der Nikkei lässt US-Indizes alt aussehen
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Auch wenn in den USA derzeit jeder Punkt mehr im Dow Jones gefeiert wird und alle auf das Erreichen der 20.000 Punkte Marke warten, kann man über diese Rekordjagd in Japan nur lachen. Der Nikkei hat seit Juli 30 % zugelegt. Die meisten US-Indizes, darunter Dow Jones und S&P 500, haben gerade einmal die Hälfte davon erreicht. Dieser Kurszauber kommt nicht von ungefähr. Heimlich arbeiten sich das Land und die Unternehmen aus der Wachstumsdelle zwischen Sommer 2015 und Sommer 2016 heraus.
Das Wachstumswunder ist kein Zufall. Japan hat die Berechnung der Wirtschaftsleistung umgestellt. Diese Umstellung erfolge in anderen Ländern bereits früher. Sie inkludiert nun auch Forschung & Entwicklung in der Berechnung, die früher als "Zwischengüter" nicht beachtet wurden. Die Anpassung der Berechnungsmethode ist kein ausgedachtes Mittel der Regierung, um das Wachstum besser erscheinen zu lassen, sondern eine Anpassung an internationale Berechnungsmethoden.
Gezeigt wird die Entwicklung der Unternehmensgewinne. Dank der Yen-Abwertung legten sie zu. Dann hörte die Abwertung auf und kehrte sich um. Die Gewinne gingen entsprechend zurück. Der Gewinnrückgang lag vom Hoch zum Tief bei 17 %. Dagegen war die US-Gewinnrezession ein Kindergeburtstag.
Dank neuerlicher Abwertung des Yens könnten japanische Unternehmen bereits Anfang 2017 neue Rekordgewinne ausweisen. Der Nikkei hat im Vergleich dazu noch Aufholpotenzial - zumindest theoretisch. Japanische Aktien sind im historischen Vergleich nicht überbewertet, allerdings sind sie generell hoch bewertet. Das KGV liegt selbst bei neuen Rekordgewinnen bei ungefähr 30. Dagegen sind US-Aktien schon fast wieder ein Schnäppchen.
Wie dem auch sei, Japan hat sich in den letzten Monaten aus einem Loch gegraben. Durch die rasche Aufwertung des Dollars in den letzten Wochen wird der Prozess noch beschleunigt. Vordergründig ist alles in Ordnung und die Lage verbessert sich. Dahinter steckt jedoch, wie zuletzt auch, fast ausschließlich die Bewegung des Yens. Das ist kein robustes und nachhaltiges Wirtschaftsprogramm.
Clemens Schmale
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Schön, dann haben sich die Japaner an ein ausgedachtes internationales System angepasst. Was davon zu halten ist wissen wir ja. Da zählt Prostitution, Schwarzarbeit und weiß der Teufel was dazu. Die Revision ist nichts wert (genau so wie bspw. die US-Arbeitsmarktdaten - nicht das die deutschen viel besser wären
herr schmale
wieder einmal haben sie einen der wichtigsten teilnehmer dieses aufschwungs im nikkei vergessen, die boj hat freundlicherweise auch ein wenig zugelangt ;))