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10:37 Uhr, 14.11.2013

Japan: BIP-Wachstum verlangsamt sich im dritten Quartal

Die japanische Wirtschaft hat im dritten Quartal deutlich an Schwung verloren. Dennoch wurden die Markterwartungen übertroffen. Damit sich die Wirtschaftspolitik der Regierung Abe am Ende nicht als Strohfeuer erweist, muss das Land aber strukturelle Reformen hervorbringen. Eine Herausforderung ohne Gleichen.

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Tokio (BoerseGo.de) - Die japanische Wirtschaft ist im Zeitruam Juli bis September nur mit einem verminderten Tempo gewachsen. Nachdem die Konjunktur in der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft im zweiten Quartal von April bis Juni noch um annualisiert 3,8 Prozent zulegen konnte, gelang im jüngst abgeschlossenen Sommerquartal per Ende September nur ein vergleichsweise moderater Zuwachs von real 1,9 Prozent. Dieser Wert liegt jedoch über den Marktschätzungen von 1,7 Prozent. Die jüngsten BIP-Daten zeigten, dass es mit der Wirtschaft weiter aufwärts gehe, gab sich der japanische Minister für Wirtschafts- und Fiskalpolitik, Akira Amari, optimistisch. Im Quartalsvergleich zu den vorangegangenen drei Monaten legte die Wirtschaft des Landes um 0,5 Prozent zu.

Die privaten Konsumausgaben, mit einem Anteil von 60 Prozent an der Wirtschaftsleistung der Haupttreiber des japanischen Wachstums, sind im dritten Quartal nur um 0,1 Prozent gestiegen. Dieser Zuwachs liegt unter den Markterwartungen und deutlich unter der im zweiten Quartal erreichten Rate von revidiert 0,6 Prozent (ursprünglich 0,7 %). Auch die Unternehmensausgaben verloren im dritten Quartal mit einem minimalen Zuwachs von 0,2 Prozent an Dynamik und verfehlten die Marktprognosen sowie das Vorquartalsergebnis recht deutlich.

Die Exporte sanken im dritten Jahresabschnitt zudem um 0,6 Prozent und damit erstmals seit drei Quartalen. Hintergrund sei vor allem ein Abschwung in Schwellenländern, hieß es. Zwischen April und Juni hatten die Ausfuhren noch um 2,9 Prozent zugelegt. Die Importe stiegen im Berichtsquartal um 2,2 Prozent nach plus 1,7 Prozent im Vorquartal.

Die japanische Regierung versucht, mit einer Mischung aus ein extrem lockeren Geldpolitik und milliardenschweren Konjunkturpaketen die jahrelange Deflationsphase zu überwinden und die Wirtschaft nachhaltig auf Wachstumskurs zu bringen. Damit der neue „Abenomics“-Wirtschaftskurs am Ende gelingt, müssen nach Meinung von Ökonomen schon bald die Löhne und Investitionen deutlich steigen sowie Strukturreformen neue Wachstumsmärkte schaffen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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