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DAX
Ein altes Gespenst ist an die Märkte zurückgekehrt - die Eurokrise. Die Probleme in Portugal aber auch in Griechenland rücken wieder stärker in den Blickpunkt der Investoren. Der deutsche Aktienmarkt reagiert entsprechend empfindlich und steht am Mittag mit 1,6 % bei 7.782 Punkten im roten Terrain. Vor wichtigen Konjunkturdaten aus den USA am Nachmittag agieren Anleger ohnehin vorsichtig, zumal vor dem morgigen Feiertag in den USA ein verkürzter Handelstag ansteht.
Charttechnik
Gut zwei Tage konnten sich die Käufer gegen den aufkommenden Druck der Bären stemmen, bis heute. Der DAX knickte deutlich ein und verließ damit die volatile Konsolidierung der letzten Tage nach unten. Sehr kurzfristig läuft zwar ein kleiner Erholungsversuch, diesem sollte jedoch eine weitere Verkaufswelle bis auf 7.730 Punkte und tiefer folgen. Auf Sicht der nächsten Tage wäre sogar eine Bestätigung des seit Mai laufenden Abwärtstrends durch neue Tiefs unterhalb von 7.655 Punkten zu erwarten.
Thema des Tages
Die Eurokrise ist mit voller Wucht an die Märkte zurückgekehrt. In Portugal droht die Regierungskoalition unter Ministerpräsident Coelho nach gut zwei Jahren zu zerbröseln. Nur einen Tag nach dem Rücktritt von Finanzminister Gaspar will auch Außenminister Portas seinen Amtssitz räumen. Die Kurse portugiesischer Staatsanleihen gerieten am Mittwoch gehörig unter Druck. Im Gegenzug stieg der Zinssatz für zehnjährige Anleihen erstmals in diesem Jahr wieder über die Marke von 7 Prozent.
Auch das andere Sorgenkind Griechenland bereitet neue, alte Sorgen. Hier machen die öffentlichen Geldgeber Druck, weil es an der Umsetzung notwendiger Reformen mangelt. EZB-Direktor Asmussen drückte in einem Interview den Finger in die Wunde: "Die wiederkehrenden Diskussionen über einen Schuldenschnitt sind nicht hilfreich, da sie von den notwendigen Reformanstrengungen in Griechenland ablenken", sagte er der "Welt".
Aktien im Blick
Nach einer Herabstufung von Großbanken durch S&P verbilligen sich die Papiere der Deutschen Bank um 3,54 % auf 30,76 Euro. Titel der Commerzbank liegen gegen Mittag gar mit 5,86 % auf 5,85 Euro tiefer. Am Dienstag hatten die Bonitätswächter das Rating der Deutschen Bank von "A+" auf "A" reduziert. Der Ausblick bleibt "stabil". Nach Ansicht von S&P hat sich die Fähigkeit der Bank, stabile und vorhersehbare Erträge zu erwirtschaften, vermindert.
Daimler-Aktien präsentierten sich zur Stunde mit 0,05 % bei 46,84 Euro recht stabil. Zuvor hat JPMorgan den Titel auf "Overweight" hochgestuft. Für BMW ging es nach einer Abstufung auf "Neutral" um 2,39 % auf 64,83 Euro nach unten. JPMorgan sieht die Gewinnentwicklung der beiden Konzerne an einem Wendepunkt, und empfiehlt einen Wechsel von BMW in Daimler.
Konjunktur
Im Euroraum wurden am Vormittag die endgültigen Einkaufsmanagerindizes für Juni bekannt gegeben. Der PMI stieg laut dem Markit-Institut von Mai auf Juni um exakt einen Punkt auf 48,7 Zähler. Das ist zwar der höchste Stand seit März 2012, dennoch liegt der Index weiter unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Im Dienstleistungssektor hellte sich das Sentiment nicht so stark auf wie erhofft, in der Industrie kam es dagegen zu deutlichen Zuwächsen im Stimmungsbild.
Die britischen Dienstleister haben im Juni ihre Geschäfte überraschend ausgeweitet. Der Einkaufsmanagerindex stieg auf 56,9 Punkte von 54,9 Zählern im Vormonat, berichtete Markit. Damit zeigt der Indikator das höchste Wachstumstempo seit zwei Jahren an.
Die Umsätze im Einzelhandel in der Eurozone stiegen laut Eurostat von April auf Mai um 1,0 % und damit stärker als zuvor gedacht. Der Rückgang im Vormonat ist mit 0,2 % zudem schwächer als zunächst errechnet ausgefallen. Im Jahresvergleich sanken die Umsätze nur leicht um 0,1 %.
Währungen
Der US-Dollar bewegt sich im europäischen Handel am Mittwoch gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. EUR/USD gibt den 2. Tag infolge der Sorge nach, dass sich die europäische Schuldenkrise verschärfen könnte. Im Tief notierte EUR/USD bei 1,2921. GBP/USD kann hingegen bis 1,5259 in der Spitze zulegen, nachdem der PMI für en Servicesektor deutlich angezogen hat. AUD/USD fiel auf ein frisches Zweieinhalbjahrestief bei 0,9050, nachdem der Gouverneur der Reserve Bank of Australia erneut verbal gegen die AUD-Stärke interveniert hatte.
EUR/SEK erreichte 8,6815 im Tief, nachdem die schwedische Riksbank ihren Leitzins unverändert bei 1,00 %Prozent belassen hatte. Die Zinsprognose für das 3. Quartal 2013 wurde von 0,9 auf 1,0 % angehoben, womit die Aussicht auf eine Zinssenkung im September weiter reduziert wurde.
Rohstoffe
Die Energiepreise sind am Mittwoch weiter gestiegen. Dabei hat das Barrel der US-Sorte WTI am Morgen erstmals seit langem wieder die Schwelle von 100 US-Dollar überspringen (101,76 USD). Auch Brent steht zur Stunde bei 104,79 US-Dollar deutlich höher. Getrieben werden die Ölpreise derzeit von der schweren Krise in Ägypten. Der sich verknappende physische Markt dürfte die Ölpreise aber auch auf lange Sicht unterstützen. Am Nachmittag stehen die wöchentlichen US-Vorratsdaten zur Veröffentlichung an.
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