Fundamentale Nachricht
12:23 Uhr, 20.12.2013

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt

Der Dax zeigt am heutigen Hexensabbat Aufwärtstendenz. Laut Börsianern sieht es nach einer Jahresendrallye aus. Kommt es nun doch noch zu einem neuen Allzeithoch?

Erwähnte Instrumente

DAX

Der Dax zeigt sich am „Hexensabbat“ weiter im Aufwind. Heute ist großer Verfallstag an den Terminbörsen. Gegen Mittag liegt das wichtigste deutsche Börsenbarometer mit 0,39 % bei 9.370 Punkten vorne. Nach den Rückschlägen in den vergangenen beiden Wochen sehe es nun doch noch nach einer Jahresendrallye aus, sagte ein Börsianer in Frankfurt.

Charttechnik

Der Dax hat die 9.400er-Marke getestet. Der Markt ist damit robust und in bullisher Verfassung. Interessant wird jedoch die Reaktion der Marktteilnehmer nach dem Verfallstermin der Dax-Optionen und des Dax-Futures zu beobachten sein. Wird Material abgeladen, fallen vor allem die Schwergewichtige im Dax, so dürfte eher ein Abprall an der 9.400er-Marke zu verzeichnen sein und der Index in der kommenden kurzen Handelswoche auf der Stelle treten. Gelingt es hingegen, zum Wochenschluss an der 9.400er-Marke zu verbleiben, so könnten sich noch steigende Kurse auch bis Jahresende durchsetzen. Kritisch wäre für die bullishe Stimmung zudem erst ein Rückfall unter ca. 9.200 Punkte.

Thema des Tages

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat der Europäischen Union bei der Beurteilung ihrer Kreditwürdigkeit die Bestnote entzogen. Die Bewertung sei um eine Stufe von „AAA“ auf „AA+“ gesenkt worden, hieß es. Der Ausblick blieb stabil, es steh damit erst einmal keine weitere Überprüfung der Bonität an.

Zur Begründung verwies S&P auf eine schwächere wirtschaftliche Verfassung der 28 EU-Mitgliedsstaaten. Zudem habe sich das Rating der wichtigsten Länder seit 2012 auf durchschnittlich „AA“ von zuvor „AA+“ verschlechtert. Die Ratingagentur weist darauf hin, dass die verbliebenen Länder mit erstrangiger Bonität in ihrer Bereitschaft zur EU-Haushaltsfinanzierung nachlassen könnten, wenn andere Länder nicht mehr gewillt sind, ihre entsprechenden Anteile zu leisten.

Aktien im Blick

ThyssenKrupp stehen werden nach ihrer Kapitalerhöhung im Dax dank des erhöhten Streubesitzes etwas höher gewichtet. Dies sorgt für Käufe von indexorientierten Fonds und lässt die Aktien um 0,30 % anziehen

Die Deutsche Bank legt trotz des gesenkten Ausblick der Ratingagentur Moody's um 0,58 % zu.

Adidas profitiert von den Geschäftszahlen des US-Konkurrenten Nike: Die Aktie zieht um sportliche 1,46 % an.

Konjunktur

Die vom Ifo-Institut ermittelte Kredithürde ist im Dezember auf 19,2 % und damit auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung vor zehn Jahren gefallen.

Trotz Kursrekorden an den Aktienmärkten ist in Deutschland mehr als jeder zweite Anleger mit seinen Kapitalerträgen unzufrieden. Nur 42 % äußerten sich in einer Umfrage für den Bundesverband deutscher Banken zufrieden mit der Wertentwicklung in diesem Jahr, 10 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr.

Währungen

Der US-Dollar setzt zum Wochenschluss seinen nach dem überraschenden Tapering der Fed begonnenen Anstieg fort. EUR/USD erreichte ein Zweiwochentief bei 1,3623, wobei den Euro auch die Nachricht belastete, dass S&P der EU die Bestnote entzogen hat.

USD/JPY wertet weiter auf und hat bei 104,59 jüngst ein frisches Fünfjahreshoch erreicht. Die Bank of Japan hat wie erwartet sowohl ihre Geldpolitik als auch die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Situation unverändert belassen.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten