Kommentar
16:44 Uhr, 05.11.2019

Jahresprognose: 13.500 Punkte im DAX

Einige US-Aktienindizes haben wie erwartet neue Allzeithochs erreicht. Unser Indikatorenmodell hat seit Monaten daran keinen Zweifel gelassen. Die wichtigste Voraussetzung dafür war die Wende in der Geldpolitik.

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    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.123,24 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Auf sie haben wir bereits in unserem Jahresausblick gesetzt und daher eine Daxprognose von 13.500 Punkten gesetzt

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Dieses Ziel erscheint nun greifbar nah. Eine derart positive Entwicklung haben nur wenige zu Jahresbeginn für möglich gehalten, agieren die Anleger doch in einem extrem schwierigen politischen Umfeld, welches aufgrund des Handelskriegs auch noch zu einer deutlichen konjunkturellen Abschwächung geführt hat. Dies genau ist aber der Grund, warum die US-Notenbank die von ihr selbst gesetzten Ziele für das laufende Jahr ad acta gelegt hat und nun genau eine gegenteilige Entwicklung eingeleitet hat. Schon im Vorfeld haben viele Notenbanken weltweit die monetären Züge gelockert und lediglich aufgrund der Bremsmanöver der US-Notenbank, welche zu einer Geldverknappung bzw. US-Dollarverknappung führte, kam es bis Juli des laufenden Jahres zu einem Geldentzug. Ab November werden die drei großen Notenbanken gemeinsam nun wieder ca. 100 Milliarden USD pro Monat neue Liquidität in die Märkte pumpen (USA 60 Milliarden USD, BoJ 20 Milliarden USD, EZB 20 Milliarden Euro), womit man einer weiteren Abschwächung der Weltwirtschaft entgegenwirken will. Ob dies gelingen wird dürfte aber in erster Linie von politischen Maßnahmen abhängen, nicht von der gelockerten Geldpolitik. Letztere dürfte primär den Kapitalmärkten zugutekommen und damit wie seit Jahren bevorzugt den Vermögenden.

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Auch wenn in einigen der Wirtschaftssektoren aufgrund der Nullzinspolitik das Wachstum noch leicht angekurbelt werden kann, in anderen Bereichen dürfte die Nullzinspolitik inzwischen bereits zu einem Hemmnis geworden sein. Ähnlich wie bei der Verschuldung entsteht ein abnehmender Grenznutzen, je länger und je weiter der Prozess läuft. Parallel dazu kommt es aber verstärkt zu Fehlallokationen von Ressourcen, zu Fehlinvestitionen bis hin zur Bildung oder Verstärkung von Vermögensblasen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Entwicklung in der japanischen Wirtschaft, welche auch nach über 20 Jahren Niedrigzinspolitik nicht ins Laufen kommt und ohne die Unterstützung des starken chinesischen Wirtschaftswachstums sogar unweigerlich in die Rezession abgeglitten wäre. Die japanische Notenbank hat nicht nur die Zinskurve manipuliert bzw. kontrolliert, sondern auch inzwischen massiv in den Aktienmarkt über den Kauf von ETFs eingegriffen. So stark, dass die Zentralbank nun bereits 80 % des ETF-Bestandes des Landes besitzt und mit der Verleihung von ETF-Anteilen beginnt, um eine Einfrierung des Marktsegmente zu verhindern.

Die US-Notenbank scheint sich dieser Problematik bewusst zu sein. Sie hat in der abgelaufenen Woche den Leitzins zum dritten Mal in Folge gesenkt, gleichzeitig aber eine weitere Senkung infrage gestellt. Die Wirtschaft wächst derzeit immerhin noch um 1,9 % und gleichzeitig schiebt Fed-Chef Powell den Ball der Regierung zu und lässt durchblicken, dass auch diese ihre Hausaufgaben machen soll. Ihm ist zwar bewusst, dass viele Konjunkturdaten auf eine weitere Abschwächung hindeuten, er weiß aber auch um den begrenzten Nutzen der Geldpolitik, sobald ein bestimmtes Niveau unterschritten wird (siehe Europa) und, dass die Auswirkungen der zuletzt getroffenen Zinssenkungsmaßnahmen erst in ca. sechs Monaten zur Geltung kommen werden. Darüber hinaus fließen in den nächsten Monaten dem US-Markt zusätzliche Gelder in Höhe von 60 Milliarden USD aufgrund des beschlossenen Kaufprogramms zu.

Aus technischer Sicht sind die Aktienmärkte nun zwar kurzfristig stark überkauft und die Anleger sollten in Kürze mit einer Korrektur rechnen, aufgrund der neuen Liquiditätszufuhr dürfte diese aber erneut schwach ausfallen, die Höchststände der Aktienindizes dürften noch vor uns liegen

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3 Kommentare

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  • Harry W. Potter
    Harry W. Potter

    coole Prognose, das müsste mal jemand dem Rocco Gräfe sagen, der rennt nämlich mit einem vierstelligem Wert zum Jahresende rum. Im Frühjahr, Sommer und für den Herbst hat Herr Gräfe jeweils sehr tiefe Werte prognostiziert und immer, nachdem seine Prognosen unhaltbaren waren, nach oben korrigiert, also der Typ kann's gar nicht...

    17:30 Uhr, 05.11.2019
    1 Antwort anzeigen

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