Beim Fondssparen auf die Kosten achten
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Gastbeitrag von Dr. Marc-Oliver Lux von Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München
Von wegen spießig: Sparen macht glücklich. Das jedenfalls finden zwei Drittel der Deutschen, wie die Marktforscher von Forsa in einer Umfrage herausfanden. Jeder zehnte Euro des Einkommens wird im Durchschnitt auf die hohe Kante gelegt. Nachdem das Sparbuch nichts mehr einbringt, schwenken immer mehr Sparer um auf Fonds-Sparpläne, die das Geld in verschiedene Wertpapiere investieren. So nutzen Anleger Renditechancen am Kapitalmarkt und verteilen zugleich das Risiko eines Verlusts.
Mithilfe von Fondssparplänen lässt sich einfach und flexibel Vermögen aufbauen. Ob jemand nur 50, 500 oder gar 5.000 Euro übrig hat, ist im Prinzip egal. In Fonds sparen lohnt sich "vom Enkel bis zum Opa". Allerdings sollte jeder noch mindestens fünf Jahre Zeit haben, idealerweise mindestens zehn bis fünfzehn Jahre. Ab zehn Jahren Spardauer empfiehlt sich eine Anlage in Fonds mit einem hohen Aktienanteil, denn Aktien gehören zu den Anlageklassen mit den höchsten Ertragschancen. Allerdings schwanken ihre Kurse mitunter heftig im Wert, wie auch das Börsenjahr 2018 wieder zeigte: Rund 19 Prozent verlor da der deutsche Leitindex DAX
Nach elf Jahren aber gibt es über 50 Jahre hinweg keinen Zeitraum mehr mit negativen Renditen, wie das Deutsche Aktieninstitut errechnet. Im Durchschnitt haben breite Aktienindizes wie der MSCI World eine Rendite von gut sieben Prozent im Jahr erreicht, wenn Dividenden wieder investiert werden. Mit einem langen Zeithorizont können Anlegern Schwächephasen an der Börse somit gut ausgleichen.
Aktiv oder passiv?
Eine Kernfrage bei Sparplänen ist, ob der Anleger einen aktiven - also von einem Fondsmanager gelenkten - Investmentfonds kauft oder einen passiven Indexfonds (ETF), der einen Index abbildet und selbst an der Börse gehandelt wird.
In jüngerer Zeit werden ETFs immer populärer – getreu dem Motto des verstorbenen John Bogle, des Gründers des amerikanische ETF-Fondsriesen Vanguard, dass man nicht nach der Nadel im Heuhaufen suchen, sondern gleich den Heuhaufen kaufen solle. Für ETFs sprechen besonders die deutlich niedrigeren Produktkosten, und dass die allermeisten Fondsmanager es ohnehin nicht schaffen, längerfristig besser als ihre Börsenvergleichsindizes abzuschneiden. ETFs kosten in der Regel zwischen 0,10 bis 0,70 Prozent pro Jahr, aktive Fonds selten unter ein bis hin zu gut zwei Prozent pro Jahr. Bei aktiven Fonds verdient fast immer der Vertrieb mit, der bis zur Hälfte der laufenden Gebühren kassiert.
Wer aber nicht eins zu eins den vollen Börsenschwankungen eines Index ausgesetzt sein will und auf den menschlichen Faktor schwört, der wird vielleicht dennoch einen klassischen Investmentfonds mit Fondsmanager bevorzugen. Die Fondsauswahl kostet etwas Mühe – langfristig lohnt sich aber der einmalige Aufwand. Beliebt sind hier vor allem Mischfonds, die sowohl Aktien als auch Zinsanlagen enthalten und eine Art einfache Vermögensverwaltung darstellen.
Kosten sind jedoch das A und O bei Sparplänen.
Gebühren fressen Rendite auf. Wer seinen Wunschfonds definiert hat, sollte daher immer auf die Gesamtkosten achten. Hier lohnt sich ein Bankenvergleich, denn einige Onlinebanken bieten Sparplan-Depots auch ohne Depotgebühren an. Selbst den berühmten “Ausgabeaufschlag“ bei klassischen Investmentfonds muss heute niemand mehr bezahlen – zumindest nicht in voller Höhe. Auch hier gibt es mittlerweile eine Vielzahl kostengünstiger Anbieter.
Unsere Empfehlung
Sparpläne haben einen großen Wert: Sie disziplinieren. Anleger sammeln - ohne groß darauf zu achten - Kapital an. Frei nach dem Börsenaltmeister André Kostolany: "Geld anlegen und schlafen legen." Da Fondssparpläne dadurch wie ein langfristiges Basisinvestment wirken, macht es Sinn, das Geld möglichst weltweit zu investieren. Eine breite Streuung über unterschiedliche Branchen und Ländern führt zu Ausgleichseffekten und letztlich geringeren Kursschwankungen. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Sparplan möglichst lange fortgeführt wird.
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