Kommentar
12:30 Uhr, 19.10.2021

Jahresendrally am Aktienmarkt: Startschuss bereits gefallen?

Eine Jahresendrally kommt ziemlich zuverlässig. Der Startschuss fällt nur leider jedes Jahr auf ein anderes Datum.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 4.486,46 Pkt (S&P) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.486,46 Pkt (S&P)

Eine Garantie für eine Jahresendrally gibt es allerdings nicht. Man muss nicht weit zurückblicken, um eine Ausnahme zu finden. Ende 2018 korrigierte der Markt, anstatt zu steigen. Zwischen dem 10. Oktober und Jahresende verlor der S&P 500 ungefähr 13 %. So stellt man sich eine Jahresendrally nicht vor. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Jahresendrallye von einer Korrektur abgelöst wird, ist gegeben. In jedem fünften Jahr muss man damit im Durchschnitt rechnen. Wer jedes Jahr konsequent auf die Jahresendrallye setzt, gewinnt langfristig. Trotzdem gibt es an der Sache eine Schwierigkeit: Keiner weiß, wann der Startschuss fällt.

In den USA spricht man im Oktober noch lange nicht von einer Jahresendrally. Vielmehr blickt man wirklich auf das Jahresende und die letzten Wochen. Je nach Analyst beginnt die Rally erst im Dezember oder sogar erst nach Weihnachten.

Tatsächlich aber kommt es im Oktober meist zu einem Rücksetzer. Ist dieser erst ausgestanden, kann der Markt im Normalfall bis Jahresende steigen. Einen solchen Rücksetzer haben wir gerade erst durchlebt. Beim S&P 500 ging es dieses Mal immerhin um 6 % nach unten. Nachdem es monatelang nur Rücksetzer im Bereich von 2 % gab, war das schon eine regelrechte Sensation.

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Auch dieser Dip wurde am Ende gekauft. Kurzfristige Indikatoren senden zudem positive Signale. Ein solches Signal ist das Interesse an Shortpositionen. Anleger können sich gegen fallende Kurse absichern, indem sie z.B. einen inversen ETF kaufen. Fällt der zugrundeliegende Index, steigt der ETF.

Der größte dieser inversen ETFs auf den S&P 500 ist ein guter Indikator. Grafik 1 zeigt dazu die Entwicklung des ETFs und den S&P 500. Aktuell sinken die Shortpositionen. Zusammen mit steigenden Kursen ist das ein positives Signal. Die Chancen stehen gut, dass der Dip vorüber ist und der Markt vorerst weiter steigen kann.

Besonders ermunternd ist auch, dass die Marktbreite endlich mitzieht und dynamisch ansteigt (Grafik 2). Zumindest kurzfristig steht die Ampel wieder auf Grün. Bis Jahresende können sich Anleger trotzdem nicht auf Kurse verlassen, die wie in einer Einbahnstraße nach oben tendieren.


Im Dezember kommt der nächste Showdown im US-Parlament. Die Schuldenobergrenze wurde im Oktober angehoben, doch im Dezember droht bereits die nächste Krise. Historisch tendieren Aktien vor einem solchen Showdown seitwärts. Darüber hatte ich bereits berichtet. Der Markt tendiert bis zu zwei Monate vor dem Erreichen der Obergrenze seitwärts.
Die Obergrenze wird im Dezember erreicht, allerdings kann der Staat mit außerordentlichen Maßnahmen weiter funktionieren. Das wirklich relevante Datum kommt daher etwas später. Spätestens im Februar 2022 wird es ernst. Daher könnte die Jahresendrallye, wie sie häufig definiert wird (zweite Dezemberhälfte), dieses Jahr ausfallen. Es heißt also, die aktuelle Dynamik zu genießen. Die nächsten Probleme sind für den Markt absehbar.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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