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08:17 Uhr, 10.08.2009

IW: Arbeitsmarkt hält besser durch als erwartet

Dortmund (BoerseGo.de) - Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), geht davon aus, dass der deutsche Arbeitsmarkt besser durch die Krise kommen wird als ursprünglich angenommen. "Das dicke Ende einer Rezession kommt immer am Arbeitsmarkt. Wir werden ansteigende Arbeitslosenzahlen sehen", sagte er in einem Interview mit den "Ruhr Nachrichten". Bisher habe der Arbeitsmarkt aber besser durchgehalten als erwartet. Und auch die Perspektive sei weniger düster als befürchtet. "Die Kurzarbeit als Brücke scheint zu funktionieren. Auch nach den Sommerferien erwarte ich keine massenhafte Umwandlung von Kurzarbeit in Entlassungen", so Hüther. Das Institut der deutschen Wirtschaft geht davon aus, dass die Vier-Millionen-Marke bei der Arbeitslosenzahl in diesem Jahr nicht überschritten wird - anders jedoch im Januar und Februar 2010. "Für das Jahr 2010 gehen wir von einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 4,3 Millionen aus."

Positiv beurteilt Hüther auch den jüngsten Zuwachs bei den Exporten: "Sieben Prozent Exportzuwachs sind nahezu gigantisch. Betroffen sind auch die Branchen, die traditionell am Anfang eines Aufschwungs stehen wie die Investitionsgüterindustrie." Der Tiefpunkt der Rezession lag nach den Worten des IW-Direktors in der ersten Hälfte des ersten Quartals, im Januar und Februar. "Möglicherweise hat es schon im zweiten Quartal eine Überraschung gegeben, und das Bruttoinlandsprodukt ist nicht mehr geschrumpft."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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