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15:30 Uhr, 18.11.2024

Buch: Moderates Wachstum und EZB-Zinssenkungen stützen Märkte

Von Hans Bentzien

DOW JONES--Die Stimmung an den Finanzmärkten wird nach Aussage von EZB-Bankenaufsichtschefin Claudia Buch derzeit von der allmählichen wirtschaftlichen Erholung und der Erwartung einer weiteren geldpolitischen Lockerung gestützt, was zu einer gedämpften Risikobepreisung führt. "Dies könnte zu plötzlichen Veränderungen der Marktstimmung führen. Protektionistische Tendenzen könnten die für die europäische Wirtschaft essentiellen globalen Lieferketten stören, was sich negativ auf das Wachstumspotenzial, die Wettbewerbsfähigkeit und die finanzielle Widerstandsfähigkeit der Unternehmen auswirken würde", sagte Buch in einer Anhörung durch den Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments laut veröffentlichtem Redetext.

Buch zufolge sind die Banken des Euroraums gut kapitalisiert, tun sich aber bei der Umsetzung einiger aufsichtlicher Anforderungen schwer. "Die Banken sind bei der Aggregierung ihrer Risikodaten nur langsam vorangekommen", bemängelte Buch. Derzeit schätze etwa ein Drittel der Banken unter EZB-Aufsicht ihre Daten-Governance-Rahmen nur als teilweise ausreichend ein. "Dies verringert ihre Fähigkeit, zeitnah relevante Informationen bereitzustellen. Die Leitlinien der EZB zur Aggregation und Steuerung von Risikodaten werden dazu beitragen, die Aufsichtserwartungen in diesen Bereichen zu verdeutlichen", sagte Buch.

Die EZB-Bankenaufsichtschefin riet den EP-Politikern, die Arbeiten an Banken- und Kapitalmarktunion zu forcieren, anstatt die Bankenregeln zu lockern oder die Umsetzung der Eigenkapitalrichtlinie von Basel 3 zu verzögern.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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