Analyse
17:00 Uhr, 27.10.2017

IT-SMALLCAP fällt nach Zahlen auf Jahrestief

Die Aktie von SNP besprach ich in der Vorwoche ausführlich auf dem GodmodeTrader. Heute wurden die Zahlen veröffentlicht. W

Erwähnte Instrumente

  • SNP Schnei.Neureith.&Partn.SE - WKN: 720370 - ISIN: DE0007203705 - Kurs: 28,810 € (XETRA)

Wer die Story und die Vorkommnisse in diesem Jahr rund um den Smallcap SNP noch nicht kennt: In der vergangenen Woche stellte ich den Wert ausführlich vor. Wie angekündigt veröffentlichte das Management heute die Neunmonatszahlen. Und wie befürchtet fielen diese dürftig aus.

Durch die zahlreichen Zukäufe kletterte der Umsatz zwar stark von 57,5 auf 81,0 Mio. EUR. Operativ fiel aber ein Verlust von 2,6 Mio. EUR nach einem Gewinn in der Vorjahresperiode von 5,2 Mio. EUR an. Das Ergebnis je Aktie brach von 0,77 auf -0,59 EUR ein. Selbst wenn man einmalige Sonderaufwendungen und Wachstumskosten bereinigen würde, läge die EBITDA-Marge nur bei 4 und die EBIT-Marge nur bei 1 %.

Das Management gibt sich selbstverständlich weiter zuversichtlich. Im Gesamtjahr dürften 120 Mio. EUR Umsatz erreicht werden und damit zehn Mio. mehr als ursprünglich prognostiziert. Statt einer EBIT-Marge von 7 bis 12 % wird aber aller Voraussicht nach operativ nur eine schwarze Null möglich sein. Die weiteren Aussichten werden wie folgt formuliert: "Für die kommenden Jahre zeichnet sich bereits eine sehr starke Nachfrage nach den Dienstleistungen und Softwarelösungen der SNP Gruppe ab. Daher investiert das Unternehmen derzeit, um sich auf den weltweit absehbaren Boom in Folge der digitalen Transformation vorzubereiten und so zu den bedeutenden Gewinnern dieser Entwicklung zu zählen." Markige Worte, denen aber spätestens im kommenden Jahr auch Taten folgen sollten.

Anbei noch einmal die Übersicht mit den Schätzungen der Analysten für die SNP-Aktie. Dass diese mittlerweile überholt sind, ist klar. Für das Jahr 2017 wird allenfalls eine schwarze Null erreichbar sein. Man sieht aber gut die Abweichung zur Markt- bzw. Analystenerwartung. Selbst wenn die (alten) Schätzungen für 2018 erreicht werden, ist die Aktie mit einem KGV von 26 kein Schnäppchen.

Jahr 2016  2017e* 2018e*
Umsatz in Mio. EUR 80,70  112,00  150,40 
Ergebnis je Aktie in EUR 0,95  0,68  1,10 
Gewinnwachstum -28,42 % 61,76 %
KGV 30  42  26 
KUV 2,0  1,4  1,0 
PEG negativ 0,4 
*e = erwartet

Charttechnisch hat der Wert wie prognostiziert ein neues Jahrestief markiert. Eine Bodenbildung ist bislang nicht erkennbar. Es bleibt also bis eine Prognose und vor allen Dingen valide Zahlen über die Rückkehr auf den fundamentalen Wachstumspfad vorliegen beim skeptischen Fazit: Zwar hat das Management mit Aktienkäufen, auch nahe des Allzeithochs, gezeigt, dass man an die Story glaubt. Die Vertrauensbasis, sei es bei den eigenen Aktionären, aber auch bei Analysten wie Hauck & Aufhäuser, scheint aber zunächst zerstört. Gefühlt würde ich den Verantwortlichen raten, zwei Gänge herunterzuschalten, auf Kapitalerhöhungen zu inakzeptablen Konditionen für bestehende Aktionäre in Zukunft zu verzichten und aufzuzeigen, dass man auch organisch stark wachsen kann.

Technisch darf sich die Aktie keine große Schwäche mehr erlauben. Solange keine Trendumkehrsignale vorliegen, bleibe ich daher skeptisch.

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  • Torsten Wölfel
    Torsten Wölfel

    Was halten Sie von Nemetschek? MFG Torsten W.

    17:34 Uhr, 27.10.2017
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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