Kommentar
15:37 Uhr, 10.09.2020

Ist Nikola nur ein "Ozean der Lügen"?

Die Aktien des Elektro- und Wasserstoff-Truck-Bauers Nikola konnten durch die Ankündigung einer Kooperation mit General Motors zuletzt stark zulegen. Doch eigentlich sei alles nur ein riesiger "Betrug", behauptet jetzt ein Short-Seller.

Erwähnte Instrumente

  • Nikola Corp.
    ISIN: US6541103031Kopiert
    Kursstand: 42,370 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Nikola Corp. - WKN: A40GAE - ISIN: US6541103031 - Kurs: 42,370 $ (NASDAQ)

Der Short-Seller Hindenburg Research hat am Donnerstag eine vernichtende Analyse zum Elektro- und Wasserstoff-Truck-Bauer Nikola veröffentlicht. Bei dem Unternehmen handele es sich um einen "komplizierten Betrug, der auf Dutzenden von Lügen im Laufe der Karriere des Gründers und Vorstandsvorsitzenden Trevor Milton beruht", heißt es in der Analyse.

"Wir haben umfangreiche Beweise gesammelt - einschließlich aufgezeichneter Telefonanrufe, Textnachrichten, privater E-Mails und Fotos hinter den Kulissen -, in denen Dutzende falscher Aussagen von Nikola-Gründer Trevor Milton aufgeführt sind. Wir haben noch nie eine Täuschung in einem solchen Ausmaß bei einer Aktiengesellschaft gesehen, insbesondere bei dieser Größe", schreibt Hindenburg Research.

Nikola-Chef Trevor Milton habe Partnerunternehmen dazu bewegt, Kooperationsvereinbarungen zu unterzeichnen, indem er fälschlicherweise behauptet habe, über umfangreiche proprietäre Technologie zu verfügen. Dabei sei Nikola in Wahrheit aber nicht viel mehr als heiße Luft.

Für einen Video-Dreh, in dem angebliche Fortschritte bei der Entwicklung eines Fahrzeugs gezeigt werden sollten, habe Nikola ein Fahrzeug sogar einen Berg herunterrollen lassen, um den Eindruck von "Bewegung" zu erzeugen, schreibt Hindenburg Research.

Auch das Auftragsbuch von Nikola sei aufgebläht. Allein die Firma U.S. Xpress sei Berichten zufolge für ein Drittel des Auftragsvolumens verantwortlich, was Vorbestellungen von 3,5 Mrd. Dollar entspreche. Dabei habe das Unternehmen aber nicht einmal 1,3 Mio. Dollar Cash in der Kasse liegen.

Schlüssel-Investoren von Nikola hätten in rasendem Tempo Aktien verkauft und würden dies nach Ankündigung der Partnerschaft mit General Motors wohl weiter tun, heißt es.

Nikola-Chef Milton sagte in einer ersten Stellungnahme, der Bericht von Hindenburg Research bestehe aus Lügen und er benötige einige Stunden, um ausführlich darauf zu antworten.

General Motors teilte mit, man stehe weiterhin zu den Aussagen, die man im Rahmen der Ankündigung der Kooperation mit Nikola gemacht habe.

Die Analyse von Hindenburg Research ist alles andere als neutral, da das Unternehmen selbst die Nikola-Aktien leerverkauft hat und damit von Kursverlusten des Papiers profitiert. Immer wieder veröffentlichen Short-Seller vernichtende Analysen zu Unternehmen, um so von Kursverlusten zu profitieren, die sie selbst herbeigeführt haben.

Nachdem die Nikola-Aktien nach der Ankündigung einer strategischen Partnerschaft mit General Motors erst vor wenigen Tagen stark zugelegt hatten, geben sie am Donnerstag deutlich nach.

Lesen Sie dazu auch: Nikola - Nichts als heiße Luft?

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3 Kommentare

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  • Kahroba
    Kahroba

    Da werden erinnerungen an einem gewissen Wirecard wach :)

    15:50 Uhr, 10.09. 2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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