Fundamentale Nachricht
10:09 Uhr, 19.03.2014

Ist Fracking der neue Wirtschafts-Turbo in den USA?

Die US-Wirtschaft erhält durch den neuen Öl- und Gasboom in mehrfacher Hinsicht Rückenwind, meint Matthew Eagan, Fixed-Income Manager bei Loomis, Sayles & Company.

Boston/Frankfurt (BoerseGo.de) - Eine fortschrittlichere Technik bei der Horizontalbohrung und beim „Hydraulic Fracturing“ (Fracking) haben den USA den Zugang zu großen, in Gestein verborgenen Gas- und Ölvorräten ermöglicht. Die Folge ist eine boomende US-Ölproduktion, die mittlerweile eine regelrechte Energierevolution ausgelöst hat. Die Regierungsbehörde „US Energy Information Administration“ schätzt, dass die USA bereits 2016 in der Lage sein werden, fast zehn Millionen Barrel täglich zu fördern – und sich damit den Fördermengen von Russland mit 10,5 Millionen Barrel und Saudi-Arabien anzunähern. Laut den jüngst veröffentlichten Prognosen beim Energie-Ausblick der Regierungsagentur könnten sich die USA bis 2018 sogar zum Nettoexporteur von Erdgas entwickeln, wie Natixis Global Asset Management in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

„Die US-Wirtschaft erhält durch den neuen Öl- und Gasboom in mehrfacher Hinsicht Rückenwind. Es ist unbestritten ein großer Vorteil, wenn ein Land wie die USA Selbstversorger von Energie ist. Je weniger Energie importiert werden muss, desto stärker gehen die Nettoexporte zurück. Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird immens von dem weiteren Anstieg der Wirtschaftsaktivitäten profitieren: Diese betreffen vor allem die Förderung und Entwicklung von Öl- und Gasvorräten, sowie die Schaffung einer hierfür erforderlichen Infrastruktur. Diese muss für den Bau von Pipelines und Bohrungen erst aufgebaut werden – all dies wird das BIP in den USA aus unserer Sicht positiv beeinflussen“, meint Matthew Eagan, Fixed-Income Manager bei Loomis, Sayles & Company.

Wenn der Energieboom die Konjunktur in den USA weiter antreibe, würden auch die nordamerikanischen Handelspartner wie Kanada und Mexiko davon profitieren. Die neue Regierung in Mexiko habe Steuerreformen angekündigt und plane das Ölmonopol aufzuheben. Die mexikanische Regierung habe zudem weitere Reformen auf den Weg gebracht, heißt es weiter.

„Die Energiereform, die künftig auch private Investoren in diesem Sektor zulassen möchte, wird sich allerdings noch einige Jahre hinziehen. Mit diesem Ansatz möchte die Regierung ihre Energievorräte noch effizienter nutzen als bisher. Mit der Öffnung des Ölsektors in Mexiko dürfte der Erdgas- und Ölboom in den kommenden Jahren auch Mexiko erreichen. Dies wäre sehr vorteilhaft für das Wachstum der mexikanischen Wirtschaft, sowie für die Landeswährung Peso“, so Eagan.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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