Kommentar
15:05 Uhr, 21.09.2020

Ist die Korrektur am Aktienmarkt erst am Anfang oder schon am Ende?

Der US-Aktienmarkt will nicht mehr und legt den Rückwärtsgang ein. Wie lange hält dieser Trend noch an?

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 3.319,47 Pkt (CME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 10.936,98 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.319,47 Pkt (CME)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 10.936,98 Pkt (NASDAQ)

Von einer Korrektur kann man in Europa noch nicht sprechen. Es ist ein auf die USA begrenztes Phänomen. Ob Dax, ATX, SMI oder Eurostoxx, alle schieben sich seitwärts. Der S&P 500 hingegen hat von seinem neuen Allzeithoch 7 % verloren und der Nasdaq 100 sogar 12 %. Der US-Markt ist unbestritten in einer Korrektur. In den vergangenen Wochen war immer wieder zu lesen, dass man sich eine 10-15 % Korrektur vorstellen kann. Mehr Abwärtspotenzial sehen viele Privatanleger nicht. Entsprechend müssten Privatanleger nun in den Startlöchern stehen, um einzusteigen oder nachzukaufen. Der Rücksetzer im Nasdaq liegt in der oft genannten Range von 10-15 %. Konsequenterweise müsste man nun also von Kaufkursen sprechen. Im Vorfeld ist das immer leicht gesagt. Steckt man in der Korrektur, ist das nicht mehr so leicht. Der Aktienmarkt verhält sich derzeit ähnlich zu 2009. Man kann aufgrund der Parallelen seine Schlüsse ziehen. Der S&P 500 folgt dem Kursverlauf von 2009 als der Markt die Finanzkrise Anfang März endgültig abhakte und sein Tief erreichte.


Ein Rücksetzer zum jetzigen Zeitpunkt ist normal. Mittelfristig sind weitere Kursgewinne absolut denkbar. Bricht der S&P 500 nicht mit dem Verlauf aus 2009 sind sogar bis Anfang 2021 Kurse von 3.900 Punkten denkbar.

Die Chancen dafür stehen gar nicht so schlecht. Die Marktbreite ist heute dünner als 2009 (Grafik 2).

Es gibt noch viele Aktien, die noch viel Potential nach oben haben. Die Marktbreite ist heute dünner, weil bisher vor allem die Krisengewinner zulegen konnten. Viele Branchen haben sich drei Monate lang nicht mehr nach oben bewegt. Bei so geringer Marktbreite kann man nicht davon sprechen, dass der Markt massiv überkauft war.

Hier kommt es nun zu einem Problem. Der Markt korrigiert nicht, weil die Mehrzahl an Aktien fällt. Stattdessen fällt ein Sektor. Es sind die bisherigen Krisengewinner wie Apple, Microsoft, Amazon oder Zoom, die den Markt nach unten ziehen. Sie stellen nicht die Mehrheit an Aktien, aber den Großteil der Kapitalisierung.

Die Übertreibung bei den Megacaps ist vermutlich noch nicht zu Ende korrigiert. An anderer Stelle hatte ich ein Korrekturziel von 20 % für den Technologiesektor ausgegeben. Das wurde noch nicht erreicht. Es besteht daher die Gefahr, dass nur wenige Aktien fallen, das den Markt aber weiter mit nach unten zieht.

Das kann man nicht vermeiden, wenn man einen ETF auf den Nasdaq oder S&P 500 hält. Man muss stattdessen auf Sektoren setzen. Das sind praktisch alle Sektoren außerhalb der Technologiebranche. Ein solider Verlauf in der Mehrzahl der Sektoren kann den Sog des Technologiesektors nicht aufwiegen. Anleger müssen umschichten, wenn sie investiert bleiben wollen, aber die Korrektur der Megacaps nicht mitmachen wollen.

Streng genommen haben wir keine Korrektur, sondern eine Sektorrotation. Diese steht noch am Anfang. Es lohnt sich, jetzt noch umzuschichten.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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