Kommentar
14:54 Uhr, 02.12.2020

Ist die Impfstoff-Hoffnung der Börsen berechtigt?

Großbritannien hat als erstes westliches Land eine Notfallzulassung für einen Corona-Impftstoff erteilt. Werden sich die Impfstoff-Hoffnungen erfüllen?

Erwähnte Instrumente

  • BioNTech SE Nam.-Akt.(sp.ADRs)1/o.N. - WKN: A2PSR2 - ISIN: US09075V1026 - Kurs: 114,010 $ (NASDAQ)
  • Moderna Inc. - WKN: A2N9D9 - ISIN: US60770K1079 - Kurs: 141,010 $ (NASDAQ)

Nichts hat den Börsen weltweit in den vergangenen Wochen so sehr Auftrieb verliehen wie die Hoffnung auf einen Corona-Impfstoff, mit dem die Pandemie vielleicht bald überwunden werden kann und Menschen und Unternehmen zumindest größtenteils wieder zu ihrem Alltag zurückkehren können.

Nachdem Russland und China bereits vor Monaten erste Impfstoffe zugelassen hatten (allerdings auf Grundlage einer Datenbasis, die von westlichen Wissenschaftlern kritisiert wurde), hat am Mittwoch Großbritannien als erster westlicher Staat eine Notfallzulassung für einen Corona-Impfstoff erteilt, und zwar für den von BioNTech und Pfizer. Bereits ab der kommenden Woche soll es mit Massenimpfungen losgehen. Insgesamt hat Großbritannien 40 Millionen Impfstoffdosen bei beiden Unternehmen bestellt, die Impfstoffe werden aber nur nach und nach geliefert.

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In Kontinentaleuropa werden diejenigen, die auf einen Impfstoff hoffen, noch etwas länger warten müssen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur will bis 29. Dezember über eine bedingte Zulassung für den Impfstoff von Pfizer/BioNTech und bis 12. Januar über eine bedingte Zulassung für den Wirkstoff von Moderna entscheiden.

Dass Massenimpfungen wirklich das Ende der Pandemie bedeuten ist allerdings zweifelhaft, vor allem aus den folgenden Gründen:

  • Nebenwirkungen: Welche Nebenwirkungen die Impfstoffe langfristig haben werden, ist völlig unbekannt. Die Studien laufen erst wenige Monate. Es ist durchaus möglich, dass sich langfristig Nebenwirkungen zeigen, die nach wenigen Monaten noch nicht ersichtlich sind. Dies wiegt um so schwerer, als mit dem sogenannten mRNA-Verfahren ein neues gentechnisches Verfahren eingesetzt wird, dass bisher bei noch keiner Impfung zum Einsatz kam.
  • Herdenimmunität: Ob die Impfstoffe dabei helfen können, wirklich eine Herdenimmunität gegen das neuartige Coronavirus zu erzeugen, ist ebenfalls unbekannt. Zum einen müsste sich ein hinreichend großer Anteil der Bevölkerung impfen lassen, zum anderen müsste die Immunität auch lange genug anhalten, um wirklich neue Ausbreitungswellen zu verhindern. Es gibt aber bereits Hinweise darauf, dass eine Immunität nicht dauerhaft, sondern nur zeitweise besteht.
  • Virusmutationen: Es sind bereits zahlreiche Mutationen des Virus aufgetreten. Es ist gut möglich oder sogar ziemlich wahrscheinlich, dass Mutationen auftreten werden (oder bereits aufgetreten sind), gegen die die jetzt entwickelten Impfstoffe gar nicht wirken.

Aus all den genannten Gründen könnte es sich auch für Börsianer auszahlen, vorerst skeptisch zu bleiben. Das Enttäuschungspotenzial könnte gewaltig sein, sollten die gegen Bürger und Unternehmen verhängten Zwangsmaßnahmen auch im Jahr 2021 nicht vollständig aufgehoben werden.

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10 Kommentare

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  • mariahellwig
    mariahellwig

    Biontech wird an dem Impfstoff nicht überragend viel verdienen. Darum geht es auch gar nicht. Biontech hat mit dem Impfstoff bewiesen dass ihre Technologie um mRNA funktioniert. Für Biontech ist das die Eintrittskarte in ein andere Liga. Die Aktie mag teuer aussehen. Die Zukunft sieht aber um so blendender aus.

    20:49 Uhr, 14.12. 2020
  • DiNase
    DiNase
    09:37 Uhr, 03.12. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • DiNase
    DiNase

    "Ist die Impfstoff-Hoffnung der Börsen berechtigt?"

    >>> Ist der Wahlsieg von Donald Trump bereits eingepreist ...?

    Donald Trump: This may be the most important speech I’ve ever made…

    :::

    Im Übrigen sind die Kurse nicht impfstoffgetrieben, sondern getrieben von der Geldflut der Zentralbanken im Schatten der Corona-P [ L ] andemie. >>> Wirtschaft tot. Kurse rauf. Zerstörung des USD by design/mit voller Absicht.

    08:56 Uhr, 03.12. 2020
  • DiNase
    DiNase

    "Übrigens hilft billiges Vitamin D, den Schweregrad einer Covid-19-Erkrankung drastisch zu reduzieren." 👍

    >>> Die einfachsten und günstigsten und effizientesten Methoden werden von den Herren Drosten, MERKEL aka IM Erika & Co. nicht über Ihre FakeMedien verlautbart. Frische Luft, Bewegung, An Apple a day, Vitamin D, ...

    >>> Geht es ihnen um das Wohl "ihrer" Bevölkerung? Geht es ihnen wirklich um das Wohl "ihrer" Bevölkerung? Das wäre in der Tat eine Weltsensation.

    08:49 Uhr, 03.12. 2020
  • TrendInvest_RUH
    TrendInvest_RUH

    Wirksamkeit (was ist das eigentlich?) der Impfstoffe: bis 90%.

    Wirksamkeit des menschlichen Immunsystems: ca. 99,99% bei null Nebenwirkungen.

    Nebenwirkungen beim Hersteller Oxford: fast jeder "Impfling" hat welche. Eine handvoll Studienteilnehmer sind auch schon gestorben.

    Langzeitschäden: Noch keine Nachweise. Namhafte Biologen u. Immunologen rechnen durchaus mit Unfruchtbarkeit bei Frauen, Totalzusammenbrüchen des Immunsystems bzw. Verkapselung der Lungenbläschen...

    Da die Impfstoff-Hersteller aus der Haftung genommen sind und schon Milliarden Dosen vertickt haben, kann sich das trotzdem rechnen bei den Aktien, falls die Gewinne nicht schon eingepreist sind.

    Übrigens hilft billiges Vitamin D, den Schweregrad einer Covid-19-Erkrankung drastisch zu reduzieren. In Britischen Altenheimen wird Vitamin D aktuell kostenlos verteilt. Billige Vitamin-C-Infusionen heilen (!) schwerste Erkrankungen bei Null Nebenwirkungen.

    Dafür gibt es alte und auch ganz frische Studien, doppelblind und placebokontrolliert.

    Quellen-Nachweise z. B. hier: orthomolecular.org.

    Ob sich der Impf-Hype lohnt? Monetär wahrscheinlich schon, gesundheitlich ist eine Umprogrammierung des menschlichen Immunsystems mittels Gen-Impfungen "Neuland" und wohl eher nicht lohnend...

    15:41 Uhr, 02.12. 2020
  • Tüskendör
    Tüskendör

    Überflüssige Impfstoffe können die Herren gern bei mir abgeben. Ich fress` die Chance sofort - oder eben der Pieks für die Freiheit auf ein würdiges und vergnügliches Leben.....

    15:16 Uhr, 02.12. 2020
  • 8193
    8193

    Man erinnere sich an die "Schweinegrippe", "Pandemrix" und die Narkolepsie. Etwas abzuwarten kann auch mal die bessere Methode sein...

    15:04 Uhr, 02.12. 2020

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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