Ist der DAX kurzfristig überhitzt?
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Erwähnte Instrumente
- EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,13246 $ (FOREX)
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 16.251,13 Pkt (XETRA)
Der DAX konnte am Mittwoch abermals ein neues Allzeithoch erreichen. Im frühen Handel kletterte das Börsenbarometer in der Spitze bis auf 16.283,52 Zähler. Langfristig sind steigende Kurse bei Aktienindizes zwar nicht ungewöhnlich, sondern die Regel, aber viele Anlager und Trader fragen sich aktuell trotzdem, ob die jüngste Rally nicht vielleicht ein wenig übertrieben ist.
Auf den ersten Blick scheinen die steigenden DAX-Kurse nicht so Recht zum realwirtschaftlichen Umfeld zu passen. Immerhin steigen die Corona-Zahlen wieder rasant, während eine erneute Abkühlung der Wirtschaft droht.
Ein wichtiger Grund für den stark steigenden DAX ist allerdings der deutliche Kursrutsch des Euro im vergangenen halben Jahr, der sich in der vergangenen Woche noch einmal beschleunigt hat. Gegenüber dem Dollar kannte die europäische Gemeinschaftswährung in den vergangenen Monaten eigentlich nur eine Richtung, nämlich abwärts.
Dem Euro wird zum Verhängnis, dass die Corona-Zahlen jetzt wieder rasant steigen und damit eine wirtschaftliche Normalisierung ebenso wie eine Normalisierung der EZB-Geldpolitik in der näheren Zukunft immer unwahrscheinlicher wird. Während in den USA bereits eine Leitzinserhöhung im Sommer 2022 eingepreist wird, dürfte es in Europa deutlich länger dauern. Die Erwartung länger niedrig bleibender Zinsen belastet den Euro besonders.
Die meisten Anleger im DAX kommen nicht aus Deutschland, sondern aus dem Ausland. Viele DAX-Anleger stammen dabei aus dem Dollarraum oder bilanzieren zumindest in Dollar. Deshalb macht es Sinn, sich den DAX-Verlauf für einen Anleger aus dem Dollarraum anzusehen. Der folgende Chart zeigt den "DAX in US-Dollar".
Wie dem Chart zu entnehmen ist, hat der DAX in US-Dollar gerechnet bereits im Juni den Rückwärtsgang eingelegt und ist seit damals nicht mehr auf neue Rekordhochs gestiegen. Dies hat einfach mit der rasanten Abwertung des Euro zu tun: Der Euro ist schneller gefallen, als der DAX gestiegen ist, deshalb konnten Anleger in Dollar gerechnet mit deutschen Standardwerten bereits seit Juni keine Zugewinne mehr verbuchen.
Die sich zuletzt eintrübenden Aussichten haben sich also nicht direkt in sinkenden Aktienkursen, dafür aber in einem schwächeren Euro niedergeschlagen. Dieser schwächere Euro hat die Kursgewinne des DAX in Euro zuletzt überkompensiert, so dass der DAX für Dollaranleger günstiger und nicht etwa teurer geworden ist.
Nach den starken Bewegungen in den vergangenen Monaten wäre eine kurzfristige technische Korrektur alles andere als ungewöhnlich. Dies könnte Gewinnmitnahmen beim DAX bedeuten, während sich der Euro wieder etwas gegenüber dem Dollar erholen könnte. Ob und wann es zu einer solchen Korrektur kommt, ist aber natürlich völlig offen.
Langfristig sind steigende Notierungen bei Aktienindizes wie dem DAX jedenfalls die Regel und nicht die Ausnahme. Von Ende 1987 bis heute ist der DAX mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 8,5 Prozent gestiegen. Die folgende Grafik zeigt den langfristigen DAX-Verlauf inklusive des jeweils erreichten Allzeithochs (Linie in orange).
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