Fundamentale Nachricht
16:50 Uhr, 27.09.2013

iSMS: Warren Buffett – "Bei Aktien gibt es keine Schnäppchen mehr!"

Warren Buffett und Marc Faber halten die Aktienmärkte inzwischen schon für recht teuer bewertet. Tim Schäfer befürchtet einen Crash im Oktober... iSMS (Investors Social Media Sumup): Was prominente Investoren, Ökonomen und Börsenjournalisten twittern und bloggen...

Warren Buffett und Marc Faber halten die Aktienmärkte inzwischen schon für recht teuer bewertet. Tim Schäfer befürchtet einen Crash im Oktober...

iSMS (Investors Social Media Sumup): Was prominente Investoren, Ökonomen und Börsenjournalisten twittern und bloggen...

Warren Buffett

[Link "Bei Aktien gibt es keine Schnäppchen mehr!" auf www.cnbc.com/... nicht mehr verfügbar]

„Die Aktienmärkte sind sehr stark gestiegen. Vor fünf Jahren waren Aktien sehr günstig, lächerlich günstig. Das wurde korrigiert. Aktien sind jetzt fairer bewertet. Wir finden keine Schnäppchen mehr, aber wir denken auch nicht, dass alles überbewertet ist. Wir haben aber Schwierigkeiten, jetzt noch attraktive Einstiegschancen zu finden.“

Fed-Entscheidung hat keine Konsequenzen für unsere Investments

„Die Fed-Entscheidung hat mich nur deshalb überrascht, weil ich gelesen habe, dass die ganzen Marktbeobachter im Vorfeld eine Reduzierung erwarteten. Ich selbst hatte keine große Erwartung in die eine oder andere Richtung, und es macht eigentlich auch keinen Unterschied für unser Geschäft oder unsere Investmententscheidungen, ob die Anleihenkäufe um 10 oder 20 Milliarden Dollar oder überhaupt nicht reduziert werden. Früher oder später werden die Anleihenkäufe gestoppt und die Geldpolitik geht in die andere Richtung. Ich glaube immer noch, dass das QE-Programm nicht so effektiv ist, wie viele glauben, und deshalb wird es wahrscheinlich weiter fortgesetzt. Die Anleihenkäufe haben noch nicht das gebracht, wozu sie eigentlich gestartet wurden. Aber ich denke auch nicht, dass sie der Wirtschaft geschadet haben. In der Wirtschaft sieht man einfach weiter diese schrittweise Erholung, die bereits im Herbst 2009 begann. Manchmal denken die Leute, dass sich das Wachstum beschleunigt, während ich eine Verlangsamung sehe, aber die Wirtschaft kriecht einfach weiter vor sich hin.“

Die Federal Reserve ist der größte Hedgefonds aller Zeiten

„Wie befinden uns in einem Experiment, das noch nie ausprobiert wurde. Die Fed hat eine Bilanzsumme von 3,5 Billionen US-Dollar angehäuft und es ist in der Regel einfacher, Wertpapiere zu kaufen als zu verkaufen, wie die Leute manchmal feststellen. Wir wissen nicht, wie dieses Spiel ausgehen wird. Die bloße Ankündigung, dass die Anleihenkäufe irgendwann reduziert werden, hatte einige deutliche Marktreaktionen zur Folge. Die Rendite bei zehnjährigen US-Staatsanleihen stieg um einen Prozentpunkt oder so. Was passieren wird, wenn die Fed ihre Bilanzsumme deutlich reduziert, wird ein neues Experiment. Eigentlich war es so, dass die amerikanischen Verbraucher ihre Verschuldung reduziert haben, während die Verschuldung der Regierung angestiegen ist. (…) Die Fed ist der größte Hedgefonds aller Zeiten. Die Fed hat den Banken eine Billion Dollar zu einem Zinssatz von 0% bis 0,25% zur Verfügung gestellt. Die Fed generiert inzwischen die vierthöchsten Einnahmen für die US-Regierung, 80 oder 90 Milliarden Dollar pro Jahr, und das war vor einigen Jahren noch nicht so. Die Fed befindet sich unter überhaupt keinem Druck, ihre Bilanzsumme zu reduzieren, sie kann also den Zeitpunkt des Ausstiegs selbst bestimmen und ich denke, dass es gemanagt werden kann, wenn die Fed von jemandem mit Weisheit geleitet wird, und ich denke, dass Ben Bernanke eine solche Person ist. Aber es ist etwas, das noch nie in einer solchen Größenordnung gemacht worden ist, und es wird interessant sein, das zu verfolgen.“

Marc Faber

Unendliches QE-Programm läuft weiter

„Die Märkte sind überkauft, und die Fed hat inzwischen die Kontrolle über die Anleihemärkte verloren. Irgendwann wird sie auch die Kontrolle über die Aktienmärkte verlieren. Ich würde gerne den Kursverlauf der kommenden Tage sehen, denn es könnte sein, dass der heutige Anstieg eine einmalige Reaktion ist.“ [Anmerkung: „heutiger Anstieg“ bezieht sich auf den 18.09.2013]

„Langfristig bin ich für Staatsanleihen natürlich negativ gestimmt. Ich erwarte, dass die Zinsen steigen werden und es letztendlich auch zu Staatsbankrotten kommen wird. Aber in den vergangenen Tagen, als die Zinsen der zehnjährigen US-Staatsanleihen zum ersten Mal seit Jahren auf 3% gestiegen sind, da habe ich Anleihen gekauft. Denn ich denke, dass die Renditen über das Ziel hinausgeschossen sind und in den kommenden drei Monaten oder so auf 2,2% bis 2,5% sinken könnten. Die Wirtschaft ist viel schwächer, als die Leute denken.“

„Ich kaufe immer Gold, ich besitze Gold, ohne meinen Goldbestand überhaupt mit dem aktuellen Marktpreis zu bewerten. Ich betrachte Gold als Versicherung. Verantwortliche Staatsbürger sollten Gold besitzen, so einfach ist das. Aber ich glaube, dass Gold letztlich weiter steigen wird.“

„Ich war der Meinung, dass die Fed die Anleihenkäufe um 10 Milliarden Dollar pro Monat reduzieren würde, aber ich war nicht überrascht, dass sie es nun doch nicht tut. Ich glaube, dass wir uns in einem unendlichen QE-Programm befinden. Die Menschen in der Fed sind Akademiker, sie haben nie in der freien Wirtschaft gearbeitet, und diese Leute verstehen nicht, dass das Gelddrucken nicht einmal 5% der Bevölkerung, sondern nur vielleicht 3% der Bevölkerung etwas bringt. Wenn man sich heute die Marktreaktion auf die Fed-Entscheidung ansieht, dann sind die Aktienkurse um 1% gestiegen, Silber um mehr als 6%, Gold mehr als 4%, Kupfer 2,9%, Öl 2,68% und so weiter. Öl bzw. Benzin ist das, was normale Leute jeden Tag brauchen. Die Fed erhöht also die Preise für die Güter, die die Menschen brauchen um zur Arbeit zu kommen oder ihre Häuser zu heizen. Die wenigsten Menschen besitzen aber Aktien [und profitieren damit von der lockeren Geldpolitik]. Nur 11% der US-Bürger besitzen direkt selbst Aktien.“

„Am Ende wird es einen totalen Kollaps geben, aber von einem höheren Sprungbrett aus. Die Fed wird weiter Geld drucken und wenn der Aktienmarkt um 10% einbricht, dann wird sie noch mehr Geld drucken. Es ist das einzige, was die Fed tun kann. Die Fed hat sich in eine Ecke drängen lassen.“

„Wenn Janet Yellen neue Fed-Präsidentin wird, dann wird sie Ben Bernanke wie einen geldpolitischen Falken aussehen lassen. Im Jahr 2010 sagte Yellen, dass sie sich für negative Leitzinsen entscheiden würde, wenn sie das könnte. Negative Zinsen würden bedeuten, dass ein Guthaben bei einer Bank im Laufe eines Jahres beispielsweise von 100.000 Dollar auf 95.000 Dollar schrumpfen würde. Sie wird sich dafür einsetzen, dass die Zinsen inflationsbereinigt im negativen Bereich bleiben werden. Und man sollte den offiziell veröffentlichten Inflationsdaten überhaupt nicht vertrauen. Die Folge der ultralockeren Geldpolitik und künstlich erniedrigen Zinsen ist natürlich, dass die Regierung immer größer wird, die Freiheit immer mehr abnimmt und der Druck zunehmen wird, Menschen mit hohen Einkommen mehr zu besteuern.“

Langfristig schlittern Europa und USA in den Staatsbankrott

„Nicht nur Europa ist bankrott, auch die USA ist bankrott. Auf lange Sicht können diese Länder ihre unfinanzierten Verbindlichkeiten nicht mehr erfüllen. Das weiß jeder.“

„Auf lange Sicht hatten wir einen großen Bullenmarkt in Gold von 1999 bis 2011. Das Hoch war bei 1.921 Dollar, bevor der Preis bis auf 1.180 Dollar einbrach. Wir sind jetzt knapp über 1.300 Dollar. Ich denke, dass Gold und Goldminenaktien derzeit vergleichsweise günstig bewertet sind. Die Niedrigzinsen führen dazu, dass die Preise sämtlicher Vermögenswerte verzerrt werden. Es ist deshalb schwierig zu sagen, was derzeit noch günstig ist. In absoluten Zahlen ist derzeit nichts mehr günstig, aber Gold und Silber sind vergleichsweise günstig, während der S&P 500 vergleichsweise teuer ist.“

Tim Schäfer

Vorsicht Crashgefahr

"Historisch betrachtet ist der Oktober ein grottenschlechter Börsenmonat. Dazu gibt es Studien. Warum das so ist, keine Ahnung. Vermutlich nehmen die Menschen nach dem Sommer einfach ihre Gewinne mit. Sie fahren sozusagen die Ernte in die Scheune, bevor der Frost kommt."

Qualitätsaktien langfristig halten sorgt für gute Renditen

„Verschwörungstheoretiker und Krisenpropheten sind Gift für das Depot. Langfristig ist die Wall Street nämlich eine Gelddruckmaschine.“

Aktien sind für viele die Lösung für Altersarmut

"Im Endeffekt bietet uns die Börse eine herrliche Sparmöglichkeit für die Rente. Begriffen haben das leider wenige in Deutschland. Weder die Mehrheit der Bürger noch die Politik in Berlin hat den Vorteil des Produktivkapitals (Aktien) erkannt."

(Zitate teilweise redigiert)

Zusammenstellung/Übersetzung: Oliver Baron

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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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