Nachricht
09:28 Uhr, 05.10.2010

Irischer Haushalt gerät aus den Fugen - Moody's prüft Abstufung

Dublin/London (BoerseGo.de) - Der irische Haushalt ist aus den Fugen geraten. Die Schätzungen für Kosten der Bankenrettung werden stetig nach oben revidiert. Nach Angaben von Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil muss man inzwischen davon ausgehen, dass sich das Defizit 2010 auf besorgniserregende 32 Prozent des Bruttoinlandsproduktes belaufen wird. Die Staatsverschuldung dürfte 2010 auf knapp 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktes klettern.

Aber unter der Oberfläche verbergen sich noch andere Probleme. Auch ohne die Bankenhilfen werde das Defizit 2011 wohl steigen, erklärt Weil. Er verweist auf die gestern veröffentlichte Finanzstatistik die zeigt, dass der Zentralstaat in den ersten neuen Monaten des Jahres 1,1 Milliarden Euro weniger eingenommen hat als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, während die Ausgaben um 0,9 Milliarden Euro stiegen.

Die Ratingagentur Moody's hat bereits reagiert. Am Dienstagmorgen wurde Irland auf die Beobachtungsliste für eine mögliche Herabstufung gesetzt. Derzeit werden die Verbindlichkeiten Irlands mit Aa2 bewertet. Moody's begründet diesen Schritt mit der zunehmenden Unsicherheit über die Möglichkeit der irischen Regierung, ihre finanzielle Stärke zu bewahren, die eingetrübten Wachstumsaussichten sowie der weiteren Verteuerung der Refinanzierung.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten