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15:09 Uhr, 10.09.2025

Iran gestattet IAEA Zutritt zu Atomanlagen

Von Laurence Norman

DOW JONES--Iran hat zugestimmt, der UN-Atomenergiebehörde IAEA Zugang zu seinen wichtigsten Atomanlagen zu gewähren. Dies eröffnet internationalen Inspektoren die Möglichkeit, den durch US-amerikanische und israelische Luftangriffe im Juni verursachten Schaden zu bewerten und Teherans Vorräte an fast waffenfähigem angereichertem Uran zu überprüfen, wie der Chef der Behörde mitteilte. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi und der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hatten die Einigung am späten Dienstag in Kairo nach wochenlangem Hin und Her erzielt. Teheran hatte die Zusammenarbeit mit der Behörde nach den Angriffen auf seine wichtigsten Atomanlagen im Juni ausgesetzt.

Die Vereinbarung sage nichts darüber aus, wann die Inspektoren die Anlagen, einschließlich der Anreicherungsanlagen in Natanz und Fordow sowie eines Atomkomplexes in Isfahan, besuchen könnten, so Diplomaten. Der Iran müsse Berichte über den Zustand der Anlagen und seine Bestände an angereichertem Uran erstellen, bevor die Inspektoren die Informationen überprüfen könnten. Die Diplomaten sagten, die Vereinbarung enthalte keine Frist, bis wann der Iran diese Berichte vorlegen müsse.

Präsident Trump hat erklärt, die US-amerikanischen und israelischen Angriffe im Juni hätten die iranischen Atomanlagen "ausgelöscht". Bislang hatten Inspektoren jedoch keinen Zugang zu den Anlagen, um die Lage zu überprüfen.

Besonders wichtig ist, dass das Schicksal des großen iranischen Bestands an fast waffenfähigem angereichertem Uran unbekannt ist. Sollte dieses Material unauffindbar bleiben, könnte es laut IAEA-Daten für die Herstellung von bis zu zehn Atomwaffen verwendet werden. Der Iran gibt an, sein Atomprogramm sei ausschließlich friedlich.

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