Kommentar
10:40 Uhr, 27.07.2022

PayPal: "Investor, der immer gewinnt" steigt ein

Der aktivistische Investor Paul Singer ist mit seinem Hedgefonds Elliott beim stark abgestürzten Zahlungsdienstleister PayPal eingestiegen, nachdem er zuvor bereits eine Position bei Pinterest aufgebaut hatte.

Erwähnte Instrumente

  • PayPal Holdings Inc. - WKN: A14R7U - ISIN: US70450Y1038 - Kurs: 77,040 $ (Nasdaq)

Der Hedgefondsgesellschaft Elliott Investment Management von Starinvestor Paul Singer eilt an der Wall Street ein gewisser Ruf voraus. Bloomberg bezeichnete Singer als den "am meisten gefürchteten Investor" weltweit und das US-Wirtschaftsmagazin Forbes schrieb über Elliott, dass der Hedgefonds einfach "immer gewinnt".

Singer nahm es auch schon mit Argentinien auf

Um mit seinen Investments Geld zu verdienen, geht Elliott nicht zimperlich vor. Als sich Argentinien seiner Schulden ein weiteres Mal durch einen Staatsbankrott entledigen wollte, kaufte Elliott abgestürzte Anleihen des Landes billig auf und sorgte dann mit unkonventionellen Methoden und zahlreichen Gerichtsprozessen dafür, dass das Land auch zahlte. So ließ Elliott zusammen mit anderen Investoren 2012 etwa das 100 Meter lange Segelschulschiff der argentinischen Marine beschlagnahmen, als sich der Dreimaster gerade in Ghana aufhielt.

In der Vergangenheit wurde Elliott vor allem dann aktiv, wenn Unternehmen oder Staaten die Zahlungsunfähigkeit drohte und Anleihen entsprechend stark abstürzten. Elliott kaufte Schuldscheine billig auf, wenn es eine Möglichkeit gab, die Zahlungen doch irgendwie durchzusetzen. Dieser Investmentstil wird auch als "Distressed Debt Investing" bezeichnet.

In den vergangenen Jahren war Elliott aber zunehmend auch an den Aktienmärkten aktiv. Jüngst etwa hat Elliott eine Position beim Social-Media-Netzwerk Pinterest aufgebaut und 9 % der Aktien erworben.

Elliott-Einstieg bei PayPal lässt aufhorchen

Jetzt ist Elliott auch bei den abgestürzten Aktien des Zahlungsdienstleisters PayPal eingestiegen, wie das "Wall Street Journal" berichtet. "Die Größe von Elliotts Anteil und seine Absichten konnten nicht in Erfahrung gebracht werden", schrieb die Zeitung am Dienstag. Interessant ist der Einstieg bei PayPal auch deshalb, weil im vergangenen Jahr über eine mögliche Übernahme von Pinterest durch PayPal berichtet worden war, wozu es dann aber nicht kam. Jetzt ist Elliott bei beiden Unternehmen eingestiegen.

Vor rund einem Jahr notierten die PayPal-Aktien noch bei mehr als 300 USD. Zwischenzeitlich stürzten die Papiere auf unter 70 USD Dollar ab, wobei neben dem allgemeinen Abwärtstrend bei Technologietiteln auch unternehmensspezifische Gründe eine wichtige Rolle spielten. So bietet etwa das Online-Auktionshaus eBay, aus dem PayPal einst hervorgegangen war, PayPal nicht mehr als Zahlungsmethode an.

Fundamental billig sind die PayPal-Aktien trotz des Kursrutsches mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 (auf Basis der Schätzungen für 2022) auf den ersten Blick nicht. Unterstellt man allerdings, dass der Gewinn in den kommenden Jahren tatsächlich mit mehr als 20 % pro Jahr zulegen kann, wie dies die Analysten im Schnitt aktuell erwarten, ergibt sich eine PEG Ratio von unter 1, womit die Aktien fundamental tatsächlich günstig wären. Allerdings müssen sich dazu die Analystenschätzungen eines künftigen Gewinnwachstums von mehr als 20 % tatsächlich bewahrheiten.

Jahr 2021 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 25,37 28,15 32,56 37,96
Ergebnis je Aktie in USD 3,86 4,72 5,71 6,99
Gewinnwachstum -16,11 % 22,28 % 20,97 % 22,42 %
Dividende je Aktie in USD 0,32 0,34 0,28 0,31
Dividendenrendite 0,42 % 0,44 % 0,36 % 0,40 %
KGV 20 16 13 11
KUV 3,7 3,4 2,9 2,5
PEG 0,7 0,6 0,5

*e = erwartet Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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