Kommentar
11:06 Uhr, 23.03.2007

Investmentchance Demographie

Demographisch ist es 20 Jahre nach 12: Selbst wenn die Geburtenrate, die sich Ende der Sechzigerjahre etwa halbiert hat, wieder angehoben werden könnte, kämen die Kinder heute zu spät auf die Welt, um das gestern entstandene Rentenloch zu füllen. Auch die Zuwanderungen können nicht die erhoffte Entlastung bringen. Ein paar Überlegungen können jedoch helfen, dass die Demographie nicht zum Schicksal, sondern zur Investmentchance wird:

1. Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an: Die eigene Lebenserwartung sollte Dreh- und Angelpunkt bei der Investitionsentscheidung werden. Wer heute als Mann 40 Jahre alt ist, kann statistisch noch mit ca. 46 weiteren Lebensjahren rechnen. Als Frau sogar mit 51. Wer mit 65 in Rente geht, der hat noch einen vollen 3. Lebensabschnitt vor sich.

2. Sparen: Nicht mehr - sondern richtig: Bei einer Sparquote von ca. 11 % müssen die Deutschen im Schnitt nicht mehr sparen - sondern richtig. Im Kontext der Lebenserwartung heißt das: Das Geld sollte länger und härter - d. h. renditeträchtiger - arbeiten. Auf dem Sparbuch hat es wenig verloren.

3. "100 -x": Die "richtige" Aktienquote gibt es zwar nicht, da diese nur individuell bestimmt werden kann, aber als Richtschnur rückt die Daumenregel "100 - x" in den Blickpunkt. "x" steht für das aktuelle Alter. Nach dieser Formel würde die Aktienquote jedes Jahr um einen Prozentpunkt verringert. Mit sogenannten Zielsparfonds, auch "Lebenszyklusfonds" genannt, lässt sich dies einfach umsetzen.

4. Wenn die Welt außerhalb Europas wächst, im Verhältnis zu Europa deutlich jünger bleibt und das Bevölkerungswachstum gleichzeitig dort am höchsten ist, wo auch das Wirtschafts- und damit das Wohlstandswachstum am stärksten ist, macht es Sinn, sein Geld auch globaler arbeiten zu lassen. Der erste Schritt kann ein global anlegender Aktienfonds sein. Eine zusätzliche Beimischung der Emerging Markets kann sich ebenfalls empfehlen, etwa auch unter dem Thema "BRIC - Brasilien, Russland, Indien, China".

5. In Knappheiten investieren: Bei einer demographisch bedingt steigenden Nachfrage werden begrenzte Güter immer wertvoller. Energie- und Rohstoffe drängen sich als Investmentchance auf, damit verbunden sicher auch nachwachsende Energien und das Thema "Recycling". Nicht zu vergessen: Wasser. Die Ver- und Entsorgung mit Wasser ist schon heute ein Investitionsthema, nicht nur in den Entwicklungsländern. Es dürfte noch weiter an Bedeutung gewinnen.

6. Auf Segmente setzen, die von der Alterung direkt profitieren. Dazu können Pharmaunternehmen ebenso gut gehören wie Anbieter von Konsumgütern oder auch Finanzdienstleister, die besonders innovative Vorsorge- und Anlagekonzepte bieten.

Quelle: Allianz Global Investors

Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 900 Milliarden Euro ist Allianz Global Investors einer der größten Fondsmanager der Welt. Seit 2007 ist das gesamte Vermögensverwaltungsgeschäft der Allianz-Gruppe in Deutschland unter dem Dach von Allianz Global Investors vereint. Dazu gehört auch der im Jahr 1955 gegründete "Deutsche Investment Trust" (dit). Weltweit unterhält Allianz Global Investors mehr als 25 Standorte in allen wichtigen Wirtschafts- und Wachstumszentren.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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