Kommentar
07:52 Uhr, 11.04.2017

Investmentbank: Party ist bald vorbei, aber 15% gehen noch!

Aktienkurse sind schon hoch oben, doch es geht noch höher, so Morgan Stanley - und zwar gleich noch 15%.

Die Morgan-Stanley-Einschätzung lässt sich wie folgt zusammenfassen: die Party ist am schönsten, kurz bevor sie endet. Das gilt auch für den Aktienmarkt. Das war 1999 so wie auch 2007. Nun könnte es wieder soweit sein, denn endlich ist auf der Straße so etwas wie Euphorie zu verspüren. Auch die Wall Street selbst ist auch einmal in Feierlaune und bullisch. Morgan Stanley unterstreicht das mit ihrer eigenen Einschätzung.

Große Wendepunkte deuteten sich historisch immer dann an, wenn die Laune gut war, insbesondere "auf der Straße", also beim Bürger. Diese interessieren sich auf einmal wieder für Aktien uns steigen in den Markt ein. Genau das sehen wir seit einigen Monaten. Der Trend hat sich seit der US-Wahl beschleunigt. Kauft der Durchschnittsbürger erst Aktien, dann ist die Party oft schon fast vorbei. Bis es soweit ist, kann jedoch noch einmal richtig losgelegt werden.

Morgan Stanley argumentiert in der Prognose, dass noch einmal 15 % Kursplus möglich sind, nicht mit dem Sentiment der Main Street, sondern der Unternehmen. Konkret geht es um den Aktivitätsindex der regionalen Notenbank von Philadelphia. Dieser ist ein hervorragender Indikator für das Wirtschaftswachstum. Grafik 1 zeigt die hohe Korrelation.

So wie sich die Lage derzeit darstellt, müsste die US-Wirtschaft in diesem Jahr kurzzeitig sehr schnell wachsen - bis zu 4 %. Das ist auch das große Ziel der neuen Administration. Geht es nach diesem Index, dann ist das schon zum Greifen nahe. Auch an den Börsen geht so ein Wachstumsfeuerwerk nicht spurlos vorbei wie Grafik 2 zeigt. Hier ist die Jahresperformance des S&P 500 im Vergleich zum Philadelphia Fed Index abgebildet.

Beide Zeitreihen laufen dabei nicht einfach nur parallel. Der Indexstand sagt viel über die Performance des S&P 500 aus. Demnach sind noch 15 % Luft nach oben. Aktien wären dann freilich so hoch bewertet, dass sie fast nur noch fallen können. In einem Extremszenario kann sich die Investmentbank jedoch sogar ein Top bei 3.000 Punkten im S&P 500 vorstellen.

Persönlich halte ich die Story zwar für plausibel, doch ich zweifle daran, dass wir uns schon so nahe am übergeordneten Wendepunkt befinden. Die Stimmung ist gut, doch zuletzt kehrte wieder etwas Ernüchterung ein. Ich favorisiere daher eher ein Szenario, indem es 2017 eine merkliche Korrektur gibt, aber noch nicht die große Trendwende. Vielleicht ist das aber auch nur Wunschdenken...

Clemens Schmale

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14 Kommentare

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  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Wer mit Vernunft handelt wird immer Chancen finden

    11:58 Uhr, 11.04. 2017
  • 3 Antworten anzeigen
  • Marco S.
    Marco S.

    Die haben beide Recht. Herr Schmale so wie Morgan Stanley. Erst runter bis 10800/11000 dann rauf bis 14400 ím Dax bis zum Winter 2017/18. Das sagt auch mein Szenario im Chart.

    09:14 Uhr, 11.04. 2017
  • USexpert
    USexpert

    Wer jetzt einsteigt reskiert praktisch alles um weitere 15% zu gewinnen. Wer jetzt einsteigt hat praktisch 300% von 2008 bis jetzt schon verloren.

    08:59 Uhr, 11.04. 2017
    2 Antworten anzeigen
  • USexpert
    USexpert

    15% ? In welche Richtung?

    08:08 Uhr, 11.04. 2017
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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