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12:51 Uhr, 13.09.2019

Investitionen in die Cloud sind nachhaltiger als viele denken

Eine Cloud-basierte Infrastruktur führt NN-IP-Finanzexperte Hendrik-Jan Boer zufolge zu geringeren CO₂-Emissionen und verbesserter Energieeffizienz.

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Den Haag (GodmodeTrader.de) - Rechenzentren, die unseren „Always-on“-Lebensstil ermöglichen, benötigen drei Prozent des weltweit produzierten Stroms und machen zwei Prozent der Treibhausgasemissionen aus. Dieses Emissionsniveau entspricht dem der Luftfahrtindustrie. Doch im Unterschied zur Luftfahrt steigert Cloud Computing die Energieeffizienz und wächst nachhaltig. Das eröffnet Anlagechancen, die einen niedrigeren CO₂-Fußabdruck ermöglichen, ohne Kompromisse bei der Rendite einzugehen, wie Hendrik-Jan Boer, Head of Sustainable & Impact Equity Investing bei NN Investment Partners (NN IP), in einem Marktkommentar schreibt.

Cloud Computing beziehe sich auf das Outsourcing der IT eines Unternehmens, von Daten und Speicher bis hin zu Software. Das wirtschaftliche Konzept des Cloud Computing bestehe in der Verteilung der Rechenzentrumskosten durch eine Co-Lokalisierung der Nutzer, was zu einer effizienteren Nutzung im Vergleich zu privaten Rechenzentren führe. Unternehmen wie Adobe, Intuit und Microsoft spielten eine wichtige Rolle bei der digitalen Transformation unserer Wirtschaft. Sie dürften in den nächsten drei Jahren den größten wachsenden Anteil an den IT-Budgets erhalten, vor allem aufgrund der Verschiebung des lokalen Arbeitsvolumens in die Cloud. Die gesamte Branche bietee ein günstiges Wachstum, ein attraktives abonnementbasiertes Geschäftsmodell und positive Umweltauswirkungen. Und da Vorstandsetagen weltweit der Cloud und der digitalen Transformation Priorität einräumten, dürfte die Branche auf absehbare Zeit stark wachsen, heißt es weiter.

„Unsere nachhaltigen Aktienfonds, wie der NN (L) Global Sustainable Equity, sind gut positioniert, um vom Wachstum im Cloud Computing zu profitieren, z. B. durch Positionen in Unternehmen wie Adobe, Intuit und Microsoft. Diese Beteiligungen haben sich sowohl positiv auf unseren CO₂-Fußabdruck als auch auf die Alpha-Generierung ausgewirkt“, so Boer.

Aus ökologischer Sicht biete Cloud Computing eindeutig messbare Vorteile. Eine Cloud-basierte Infrastruktur sei energieeffizienter als ein herkömmliches, vor Ort installiertes System. Die Serverkapazität in der Cloud passe sich an schwankende Anforderungen an, so dass die Kunden nur die Energie verbrauchten, die sie benötigten, und keine übermäßigen CO₂-Fußabdrücke hinterließen. Hyperscale Cloud-Unternehmen wie Adobe, Microsoft Azure und Amazon Web Services, das die Cloud-Infrastruktur für Intuit bereitstelle, hätten sich verpflichtet, zu 100 Prozent erneuerbare Energien zu nutzen und seien diesem Ziel bereits ein gutes Stück näher gekommen, heißt es weiter.

„Am Beispiel Microsoft lässt sich der CO₂-Vorteil gut aufzeigen: Das Unternehmen ist auf dem Weg, seinen CO₂-Fußabdruck bis 2030 um 75 Prozent gegenüber dem Jahr 2013 zu senken. Wenn man Microsofts Nutzung von erneuerbaren Energien berücksichtigt, liegt der CO₂-Ausstoß der Microsoft Cloud-Infrastruktur 92 Prozent niedriger als bei herkömmlichen Rechenzentren“, so Boer.

Ein wesentlicher Grund für die CO₂-Einsparung liege darin, dass eine Hyperscale Cloud-Infrastruktur Analysen zufolge eine Servernutzungsrate von rund 65 Prozent erziele, während eine lokale Serverinfrastruktur durchschnittlich nur rund 15 Prozent der Kapazität nutze. Zudem sei die Energieeffizienz einer durchschnittlichen lokalen Lösung 29 Prozent schlechter als die eines großen Cloud-Anbieters. All diese Faktoren führten dazu, dass Cloud-Kunden insgesamt nur 16 Prozent der Energie benötigten, die sie bei Nutzung einer herkömmlichen lokalen Infrastruktur verbrauchen würden, heißt es weiter.

„Cloud-Computing-Aktien notieren derzeit auf einem erhöhten Bewertungsniveau und auch Cybersicherheitsrisiken sind weit verbreitet. Wir bewerten diese Faktoren während des gesamten Analyseprozesses. Dieser Risiken zum Trotz ist die Cloud eine grüne Technologie. Cloud Computing kann die CO₂-Emissionen um Millionen Tonnen reduzieren spart zudem Milliarden von Dollar an Energiekosten", so Boer.

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Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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