Internationale Börsen legen weiter zu
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Weitere Kurszuwächse an den internationalen Börsen. Gute Unternehmenszahlen und ein nachgebender Ölpreis lieferten erneut Treibstoff für die Aktienkurse.
USA: Fortsetzung des Aufwärtstrends
Die Wall Street verzeichnete vergangene Woche weitere Kurszuwächse, wobei der Dow Jones Industrial Average den höchsten Stand seit März erreichte. Noch besser sah es im Technologiesektor aus. Der Nasdaq Composite kletterte auf den höchsten Stand seit Mitte 2001. Die Impulse von den Konjunkturindikatoren waren dabei überwiegend positiv. Der Einzelhandelsumsatz entwickelte sich im Oktober mit einem leichten Rückgang um 0,1 Prozent besser als von Experten im Vorfeld erwartet. Zudem stieg der Geschäftsklimaindex Empire State Manufacturing im November überraschend kräftig von 12,1 Punkten im Vormonat auf 22,8 Zähler. Unterstützung bot erneut der Ölpreis. Er schwächte sich zeitweise auf unter 57 USD je Barrel WTI ab.
Stimulierende Signale kamen aber auch von den Unternehmen. Gute Quartalszahlen präsentierte beispielsweise der Mischkonzern Tyco International. Ferner hat der Einzelhändler Wal-Mart trotz Wirbelstürme und der Ölpreisentwicklung einen Rekordgewinn für das dritte Quartal ausgewiesen. Schlechter sah es für dessen Konkurrenten Target aus, der mitteilte, dass möglicherweise das Umsatzwachstum im November hinter dem Ziel von 6 bis 8 Prozent zurückbleiben wird. Die Folge war ein Kursrutsch von über sieben Prozent. Ansonsten waren die Nachrichten aber zumeist erfreulich. General Electric gibt für gut 8,5 Mrd. USD sein Rückversicherungsgeschäft an Swiss Re ab und will sein Aktienrückkaufprogramm aufstocken. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson übernimmt nach den Streitigkeiten der letzten Wochen nun doch den Medizintechnikspezialisten Guidant - jetzt aber zu einem deutlich geringeren Preis als ursprünglich gedacht. Die Anleger sahen es mit Wohlgefallen. Im Technologiebereich brachten mehrere Meldungen zusätzlichen Schwung. Die Aktien des Herstellers von Mess- und Testtechnik Agilent Technologies waren nach Ankündigung eines milliardenschweren Aktienrückkaufprogramms gesucht. Computerproduzent Hewlett-Packard erfreute die Investoren mit deutlich besser als erwartet ausgefallenen Zahlen und hob den Ausblick an. Daraus resultierte ein Kursanstieg von über drei Prozent. Onlinehändler Amazon.com profitierte von der Aufnahme in den S&P-500-Index. Das Papier rückte am Freitag nach Börsenschluss an die Stelle der übernommenen Telefongesellschaft AT&T .
Japan: Kursrallye am Kabutocho
An der Tokioter Börse herrscht weiterhin eitel Sonnenschein. Der Nikkei 225 Index klettert von einem Jahreshöchststand zum nächsten und spiegelt damit den ungebrochenen Optimismus der Anleger wider. Die Zuversicht in die wirtschaftliche Erholung des Landes nimmt unvermindert zu. Erfreulicher Prognoseanhebungen von Unternehmensseite geben den Aktien zusätzlichen Schwung. Insbesondere Bankentitel gehörten in den letzten Tagen zu den Favoriten.
Europa: Trichets Äußerung drückt zum Wochenschluss auf die Kurse
Weiter bergauf ging es auch an Europas Aktienmärkten. Die erfreulichen Vorgaben aus Übersee beflügelten hier die Stimmung der Marktteilnehmer. Einzelne negative Nachrichten wie die enttäuschenden Umsatzentwicklung des französischen Autobauers Renault in den ersten neun Monaten, der zugleich seine Prognose für die operative Marge im Gesamtjahr senkte, traten in den Hintergrund. Stattdessen widmeten sich die Investoren den positiven Meldungen. Der DAX setzte zu einem neuerlichen Lauf in Richtung Jahreshoch an, welches am Freitag dann auch erreicht wurde. Die Euphorie erhielt nachmittags allerdings einen Knacks. EZB-Chef Jean-Claude Trichet kündigte noch für Dezember die erste Leitzinsanhebung seit über fünf Jahren an. Den Überraschungscoup der Woche verbuchte die Commerzbank. Das Frankfurter Kreditinstitut, das selbst seit etlichen Jahren als Übernahmekandidat gehandelt wird, sicherte sich den Zugriff auf die Eurohypo, die sich bislang im gemeinsamen Besitz von Allianz, Deutsche Bank und Commerzbank befindet. Damit vollzieht die Commerzbank eine Wende und richtet sich wieder verstärkt auf das Pfandbrief- und Immobiliengeschäft aus. Zugleich kam sie damit auch einem möglichen Angebot der Münchner Hypo Real Estate zuvor. Damit dürfte außerdem die Commerzbank unter Übernahmegesichtspunkten von Seiten Dritter anders bewertet werden. An der Börse wurde der Schritt begrüßt und Commerzbank-Aktien setzten sich an die Spitze im DAX. Die angekündigten Börsengänge konnten keine Highlights setzen. Während der Motorenhersteller Thielert in der Erstnotiz genau auf dem Ausgabepreis von 13,50 Euro startete, dann aber doch einige Prozent zulegte, verschob der Einzelhandelskonzern Metro das Börsendebüt seiner Baumarkttochter Praktiker auf den morgigen Dienstag. Gleichzeitig wurde bei Praktiker die Spanne für den Ausgabepreis von 16-19 Euro auf 14-15 Euro reduziert, da sich das Interesse der Anleger an den Papieren bislang in Grenzen hielt. Vor diesem Hintergrund litt auch der Aktienkurs von Metro.
Ausblick: Quartalsberichtsaison weitgehend vorbei, Fokus auf Konjunkturdaten
Der Strom an Unternehmensergebnissen ist inzwischen auf ein schmales Rinnsal geschrumpft, welches in den nächsten Tagen nur wenig Einfluss auf das Börsengeschehen haben dürfte. Stattdessen sollten die Konjunkturveröffentlichungen wieder die wichtigsten Impulsgeber für den Aktienhandel sein. In den USA stehen unter anderem der Index der Frühindikatoren und der Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan auf dem Programm. Hinzu kommen die wöchentlichen Angaben zum Ölmarkt und den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. In Europa sollte heute der Börsengang des Versorgers Electricité de France (EdF) breite Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Mit einem Volumen von ca. sieben Mrd. Euro für 15 Prozent aller EdF-Aktien ist er einer der größten der letzten Jahre. Hierzulande schaut man zudem auf die detaillierten Daten zur BIP-Entwicklung im dritten Quartal. Ab Donnerstag dürfte es wegen Thanksgiving in den USA an den Finanzplätzen ruhig werden.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 122 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.