Fundamentale Nachricht
08:39 Uhr, 19.06.2023

INTEL investiert wie verrückt

In Israel will Intel 25 Milliarden Dollar in eine neue Chipfabrik investieren, in Deutschland verhandelt Intel-Chef Pat Gelsinger am Montag mit Bundeskanzler Olaf Scholz über höhere Finanzhilfen für die in Magdeburg geplante Chipfabrik.

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Eine neue Chipfabrik nach der anderen plant Intel derzeit, um die Produktion sensibler Halbleiterprodukte aus Asien zurück nach Europa und in die USA zu verlagern. Am Sonntag kündigte der US-Konzern an, 25 Milliarden Dollar in den Bau einer neuen Chipfabrik im Süden Israels zu investieren. Es handelt sich um die größte Investition in Israel eines internationalen Konzerns aller Zeiten, wie der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu sagte.

Erst Ende der vergangenen Woche hatte Intel den Bau einer Fabrik für Mikroprozessoren mit einem Investitionsvolumen von 4,2 Milliarden Euro im polnischen Wrocław (Breslau) angekündigt. Unterdessen trifft Intel-Chef Pat Gelsinger am Montag den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Bei dem Gespräch geht es um höhere Finanzhilfen für die von Intel geplanten Fabriken in Sachsen-Anhalt. Medienberichten zufolge könnte Intel rund 9,9 Milliarden Euro statt der bislang zugesagten 6,8 Milliarden Euro erhalten.

Investitionen belasten freien Cashflow

Die hohen Investitionen von Intel sind für die Aktionäre ein zweischneidiges Schwert. Zum einen dürften die Ausgaben den freien Cashflow von Intel über viele Jahre hinweg belasten. Bereits im Februar hatte Intel seine Quartalsdividende von 36,5 US-Cent je Aktie auf 12,5 US-Cent gesenkt. Auch die Mitarbeitervergütung wurde zusammengestrichen. Mit den vielen neuen geplanten Werken hat Intel nun offenbar bessere Verwendungszwecke für freie Mittel, als damit die Aktionäre oder die Mitarbeiter zu beglücken.

Andererseits kommt Intel durch die gigantischen Investitionen in den Genuss hoher Staatshilfen. Ein Teil der Investitionen, durch die Intel in den kommenden Jahren wieder stärker zur Konkurrenz wie AMD, Nvidia, Taiwan Semiconductor oder Samsung aufschließen könnte, wird also durch die Allgemeinheit finanziert.

Aus fundamentaler Perspektive sind die Aktien von Intel keineswegs günstig bewertet. Das gilt ganz besonders auch deshalb, weil die hohen Investitionen den freien Cashflow auf Sicht vieler Jahre belasten werden und dieser deshalb nach Einschätzug der Analysten mindestens bis zum Geschäftsjahr 2025 negativ ausfallen dürfte.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 63,05 51,06 57,79
Ergebnis je Aktie in USD 1,95 0,41 1,70
KGV 19 89 21
Dividende je Aktie in USD 1,46 0,74 0,67
Dividendenrendite 4,01 % 2,03 % 1,84 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Aus charttechnischer Perspektive befinden sich die Aktien nach einer stark negativen Kursentwicklung in den Jahren 2021 und 2022 nun in einem soliden Aufwärtstrend, bei dem Trader und Anleger aber aus taktischer Sicht temporäre Kursrücksetzer für den Einstieg abwarten sollten.

Intel-Aktie
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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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