Analyse
22:44 Uhr, 01.08.2024

INTEL - Aktie crasht! Dividende wird ausgesetzt! Stellenstreichungen!

Der Chiphersteller Intel hat nach einem enttäuschenden zweiten Quartal ein drastisches Kostensenkungsprogramm angekündigt. Die Dividende wird ausgesetzt und mehr als 15 % der weltweiten Stellen sollen gestrichen werden.

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  • Intel Corp.
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  • Intel Corp. - WKN: 855681 - ISIN: US4581401001 - Kurs: 29,110 $ (Nasdaq)

„Unsere finanzielle Leistung im zweiten Quartal war enttäuschend, obwohl wir wichtige Meilensteine bei Produkt- und Prozesstechnologien erreicht haben. Die Trends für die zweite Jahreshälfte sind herausfordernder als zuvor erwartet, und wir nutzen unser neues Betriebsmodell, um entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, die die Betriebs- und Kapitaleffizienz verbessern [...] werden“, sagte Intel-CEO Pat Gelsinger laut Pressemitteilung.

Der Umsatz sank im zweiten Quartal um 1 % auf 12,8 Mrd. USD. Die operative Marge brach angesichts gigantischer Investitionen und steigender Kosten von -7,8 % auf -15,3 % ein. Unter dem Strich rutschte das Unternehmen in die Verlustzone und verbuchte ein Nettoergebnis von -1,6 Mrd. USD, nach +1,5 Mrd. USD im Vorjahresquartal. Das Ergebnis je Aktie verschlechterte sich entsprechend von +0,35 USD auf -0,38 USD.

Dividende wird gestrichen, Kosten und Investitionen werden gesenkt

Intel kündigte an, die Dividende ab dem vierten Quartal auszusetzen. Dadurch soll Liquidität gespart werden, um die riesigen Investitionen zu stemmen, mit denen Intel nicht nur die Technologieführerschaft zurückgewinnen, sondern auch dem weltgrößten Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor Paroli bieten will. Ob dies wirklich gelingt, steht allerdings in den Sternen. Mittel- bis langfristig will Intel wieder eine „wettbewerbsfähige“ Dividende zahlen, „sobald die Cashflows nachhaltig höhere Niveaus erreichen“.

Die Kosten sollen drastisch gesenkt werden. „Zu den Maßnahmen gehören strukturelle und betriebliche Neuausrichtungen im gesamten Unternehmen, Personalreduzierungen sowie Kürzungen der Betriebs- und Investitionsausgaben von mehr als 10 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 im Vergleich zu früheren Schätzungen“, so das Unternehmen. Intel will den Personalbestand um mehr als 15 % reduzieren, wobei der Großteil der Reduzierungen bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll. Die Bruttoinvestitionen im Jahr 2024 sollen um mehr als 20 % im Vergleich zu den vorherigen Prognosen sinken und zwischen 25 und 27 Mrd. USD liegen, die Nettoinvestitionen sollen 11 bis 13 Mrd. USD betragen. Für 2025 sind Bruttoinvestitionen zwischen 20 und 23 Mrd. USD und Nettoinvestitionen von 12 bis 14 Mrd. USD geplant.

Fazit: Es sieht immer mehr so aus, als ob sich Intel mit seinen riesigen Investitionen übernommen hat. Jetzt wird die Dividende gestrichen und ein erheblicher Teil der Belegschaft muss gehen. Ob Intel die Krise so in den Griff bekommt, ist nicht sicher. Die Intel-Aktie bricht nachbörslich zuletzt um mehr als 17 % ein.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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