Inflationsrate steigt auf 7,9 %
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Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Mai weiter beschleunigt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf vorläufiger Basis mitteilte. Experten der Banken hatten mit einer Teuerungsrate von 7,6 Prozent gerechnet, nach 7,4 Prozent im April. Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index betrug die Inflationsrate im Mai sogar 8,7 Prozent, nach 7,8 Prozent im April. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise auf Basis des nationalen Index im Mai um 0,9 Prozent, während ein Anstieg um 0,5 Prozent erwartet wurde. Im April hatten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent zugelegt. Auf HVPI-Basis stiegen die Verbraucherpreise im Mai gegenüber dem Vormonat um 1,1.
"Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie merklich angestiegen und beeinflussen die hohe Inflationsrate erheblich. So stiegen die Energiepreise im Mai 2022 um 38,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen mit 11,1 Prozent überdurchschnittlich. Deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen wirken sich dabei preiserhöhend aus", erläuterte das Statistische Bundesamt.
Auch die unterbrochenen Lieferketten wegen der Corona-Pandemie wirken sich weiter preistreibend aus. "Ähnlich hoch wie im Mai 2022 war die Inflationsrate in Deutschland zuletzt im Winter 1973/1974, als infolge der ersten Ölkrise die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren", so das Statistische Bundesamt.
Die hohe Inflation betrifft weiter vor allem Waren, während im Servicebereich die Preise deutlich moderater steigen. So legten die Warenpreise im Mai um 13,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu, die Preise für Dienstleistungen nur um 2,9 Prozent.
Die Inflationsrate liegt bereits seit gut einem Jahr über dem EZB-Ziel von zwei Prozent. Trotzdem hat die EZB ihre Geldpolitik bisher nur zögerlich gestrafft. Im März 2022 lief das Pandemie-Anleihenkaufprogramm der EZB aus, zu Beginn des dritten Quartals dürften auch die regulären Anleihenkäufe der EZB enden. Die erste Leitzinserhöhung dürfte im Juli erfolgen. Aktuell liegt der Leitzins noch auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Der Einlagensatz für die Banken liegt sogar bei minus 0,5 Prozent.
In den USA hatte es zuletzt die Hoffnung gegeben, dass der Höhepunkt der derzeitigen Inflationswelle ("Peak Inflation") bereits überschritten sein könnte. In Deutschland und der Eurozone scheint dies aber eindeutig noch nicht der Fall zu sein.
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