Inflationsrate steigt auf 10,4% im Oktober
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Der Anstieg der Verbraucherpreise auf Jahressicht hat sich auch im Oktober weiter beschleunigt. Die jährliche Inflationsrate betrug 10,4 %, wie das Statistische Bundesamt am Freitag auf vorläufiger Basis mitteilte. Damit wurde der höchste Stand seit Anfang der 1950er-Jahre erreicht. Volkswirte der Banken hatten mit 10,1 % gerechnet.
Im September hatte die Inflationsrate bei 10,0 % und im August bei 7,9 % gelegen. Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben.
Im Monatsvergleich legten die Verbraucherpreise im Oktober den vorläufigen Angaben zufolge um 0,9 % zu. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,6 %, nach einem Plus von 1,9 % im September.
Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index erhöhten sich die Verbraucherpreise auf Jahressicht im Oktober sogar um 11,6 % und stiegen gegenüber dem Vormonat um 1,1 % .
Besonders der starke Anstieg bei den Energiepreisen sowie den Nahrungsmitteln ist weiterhin hauptverantwortlich für die hohe Inflation, wie das Statistische Bundesamt in der Pressemitteilung schreibt: "Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie merklich angestiegen und beeinflussen die Inflationsrate erheblich. Im Oktober 2022 waren die Energiepreise 43,0 % höher als im Vorjahresmonat. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat mit +20,3 % überdurchschnittlich. Deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen wirken sich dabei preiserhöhend aus. Hinzu kommen die preistreibenden Effekte weiterhin unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie."
Die Mehrwertsteuersenkung auf Erdgas und Fernwärme von 19 % auf 7 % im Oktober dürfte sich preisdämpfend auf die Inflation im Oktober ausgewirkt haben, erläuterte das Statistische Bundesamt. Die endgültigen Daten zur Inflation im Oktober werden am 11. November veröffentlicht.
Am kommenden Montag werden die vorläufigen Inflationsdaten aus der Eurozone veröffentlicht. Den Erwartungen zufolge dürfte die jährliche Inflationsrate von 9,9 % im September auf 9,7 % im Oktober gesunken sein. Die EZB strebt eigentlich mittelfristig eine Inflationsrate von 2 % an.
Inflationsdaten aus einzelnen Bundesländern waren wie üblich bereits seit dem Morgen veröffentlicht worden und hatten auch schon zu Marktreaktionen geführt.
Die folgende Grafik zeigt den eigentlichen Verbraucherpreisindex (und nicht die Veränderungsrate), wobei ein Wert von 100 Punkten dem Preisniveau von 2015 entspricht.
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