Kommentar
10:40 Uhr, 13.01.2023

Inflationär oder deflationär - wie wirkt das Ende von Null-Covid in China?

Anleger sind überzeugt, dass der Kampf gegen die Inflation gewonnen ist. Die Rechnung wurde ohne China gemacht.

Die Meinungen gehen weit auseinander, ob das Ende der Null-Covid-Strategie inflationär oder deflationär wirkt. Für einen deflationären Effekt spricht vor allem die Tatsache, dass ein Ende der Lockdowns Lieferketten weniger belastet. China ist nun einmal die Werkbank der Welt. Wenn die Produktion dort stockt, hat das überall Folgen. Diese Sichtweise greift aus zwei Gründen zu kurz. Einerseits führt die aktuelle Infektionswelle zu Produktionsausfällen. Die Produktion mag in einigen Monaten wieder funktionieren, doch bis dahin ist eher mit mehr und nicht mit weniger Chaos zu rechnen. Andererseits ist das noch bestehende Inflationsproblem keines, welches durch höheren Output in China gelöst werden kann. Die Inflation stieg in einer ersten Phase an, weil die Güternachfrage das Angebot weit überstieg. Inzwischen hat sich das Konsumverhalten normalisiert. Die Lagerbestände sind hoch. Frachtraten haben sich normalisiert usw. Güterpreise sinken zum Teil wieder. Das, was an Inflation jetzt noch übrig ist, wird von Energiepreisen und Dienstleistungen bestimmt.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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