Inflation und Lieferengpässe: Wird der Aktienmarkt abgewürgt?
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Die Parallelen des heutigen Marktumfeldes gleichen immer mehr denen in den 1970er Jahren. Damals schleppte sich der Aktienmarkt von einem Bärenmarkt zum nächsten und dies, obwohl das Umsatz- und Gewinnwachstum der Unternehmen enorm war. Was Wachstum anbelangt, waren die 70er Jahre ein goldenes Jahrzehnt. Vier Unternehmen, die es heute noch gibt, zeigen, wie golden die Zeiten waren. Erwirtschafteten diese Unternehmen zu Beginn der 70er Jahre weniger als 3 Mrd. Dollar Umsatz, waren es Anfang der 80er Jahre über 15 Mrd. Auch der Gewinn sprudelte. Der Gewinn verzehnfachte sich annähernd zwischen 1971 und 1982 . Trotzdem konnte der Aktienmarkt davon nicht profitieren. Insgesamt gab es drei Bärenmärkte und eine große Korrektur, die sehr nah an einen Bärenmarkt herankam (knapp 20 % Kursverlust). Irgendetwas passte Anlegern also nicht.
Was das war, lässt sich mit heute vergleichen. Damals wie heute klagten Unternehmen über hohe Kosten und Lieferengpässe. Beides äußerte sich in einer hohen Inflationsrate. Im Gegensatz zu damals kommt heute allerdings noch ein Mangel an Arbeitskräften hinzu. Zuletzt legte das Transportunternehmen FedEx zahlen vor. Die Zahlen waren nicht schlecht (das Unternehmen wuchs), doch durch die hohen Kosten blieb das Gewinnwachstum hinter den Erwartungen zurück.
Lieferengpässe und Personalmangel begrenzten das Wachstum effektiv. Anleger straften den Aktienkurs ab. Es ging um 10 % nach unten. Auf solche Reaktionen müssen sich Anleger immer mehr gefasst machen. Die Probleme werden bei vielen Unternehmen immer akuter.
Inflation und Engpässe sind keine besonders spannenden Themen. Das ändert nichts an ihrer Relevanz. Reales Wachstum zählt. Durch die hohe Inflation der 70er Jahre lag das reale Wachstum deutlich niedriger als es in Grafiken 1 und 2 erscheint (Grafik 3). Real war das Gewinnwachstum im betrachteten Zeitraum zwei Mal negativ.
Der Aktienmarkt folgte dem realen Gewinnwachstum (Grafik 4). Aktuell sehen wir für dieses Jahr noch positives reales Gewinnwachstum. Im kommenden Jahr wird das schon schwieriger. Derzeit rechnen Analysten für den S&P 500 mit einem nominalen Wachstum von 10 % im kommenden Jahr. Gegenüber dem Wachstum von 60 % in diesem Jahr ist das bereits eine enorme Verlangsamung.
Clemens Schmale
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