Inflation: Trendwende auch bei den Erzeugerpreisen
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Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag mitteilte, erhöhten sich die Erzeugerpreise in der Industrie im Oktober 2022 noch mit einer Jahresrate von 30,8 %. Im Vormonat September hatten die Erzeugerpreise noch um 41,9 % über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen.
Die Teuerung auf Ebene der Erzeugerpreise hat sich damit stärker abgeschwächt als erwartet. Die Volkswirte der Banken hatten für Oktober noch mit einem Anstieg der Erzeugerpreise auf Jahressicht von 31,5 % gerechnet.
Im Monatsvergleich gingen die Erzeugerpreise von September 2022 auf Oktober 2022 sogar um 2,9 % zurück. Hier war ein Rückgang um 2,0 % erwartet worden, nachdem die Erzeugerpreise im September noch um 1,6 % gegenüber dem Vormonat August gestiegen waren.
Die Entwicklung der Erzeugerpreise zeigt deutlich, dass der Höhepunkt der Inflation inzwischen auch in Europa überschritten sein könnte. Ohne neuerliche Preisschocks, wie sie in der Vergangenheit u.a. durch die Wiedereröffnung der Wirtschaft nach den Corona-Schließungen sowie die Einstellung russischer Erdgaslieferungen ausgelöst wurden, dürfte sich die Teuerung in den kommenden Monaten weiter abschwächen.
Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise und damit der eigentlichen Inflation. Veränderungen bei den Erzeugerpreisen werden aber in der Regel nur mit zeitlicher Verzögerung und zum Teil auch nur unvollständig an die Verbraucher weitergegeben. Der Zeitverzug zwischen Preisveränderungen bei den Erzeugerpreisen und den Verbraucherpreisen beträgt in normalen Zeiten rund drei Monate.
Die Inflationsrate in der Eurozone ist von 10,7 % im Oktober auf 10,0 % im November gesunken, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde.
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