Kommentar
14:13 Uhr, 30.08.2023

Inflation schwächt sich nur unmerklich ab

Der Anstieg der Verbraucherpreise auf Jahressicht hat sich im August nicht so stark verlangsamt wie erwartet. Die Teuerung in Deutschland bleibt auf einem deutlich erhöhten Niveau.

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im August um 6,1 Prozent höher als Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwochnachmittag auf vorläufiger Basis mitgeteilt hat. Damit hat sich der Preisauftrieb etwas weniger verlangsamt als erwartet. Im Juli hatten die Verbraucherpreise um 6,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen, nach 6,4 im Juni, 6,1 Prozent im Mai und 7,2 Prozent im April. Die Volkswirte der Banken hatten für August mit einer Inflationsrate von 6,0 Prozent gerechnet. Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben.

Wie üblich waren am Vormittag bereits Daten aus einzelnen Bundesländern veröffentlicht worden. Diese hatten bereits gezeigt, dass sich die Teuerung in Deutschland auch im August nicht wesentlich abgeschwächt hat.

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Bei der sogenannten Kerninflation, bei der die stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiepreise ignoriert werde, zeigte sich eine Stagnation. Die Kerninflationsrate lag den vorläufigen Informationen zufolge im August bei 5,5 Prozent, nach ebenfalls 5,5 Prozent im Juli.

Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise im August um 0,3 Prozent, nach einem Anstieg von ebenfalls 0,3 Prozent im Juli. Hier war von den Volkswirten der Banken im Mittel ebenfalls ein Wert von 0,3 Prozent erwartet worden.

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat im August mit 9,0 Prozent weiter überdurchschnittlich. Die Energiepreise erhöhten sich auf Jahressicht um 8,3 Prozent. Grund für den nun auch wieder überdurchschnittlich starken Anstieg der Energiepreise ist laut Statistischem Bundesamt unter anderem ein Basiseffekt wegen des dritten Entlastungspakets der Bundesregierung im vergangenen Jahr. Bei den im Jahresvergleich um 5,1 Prozent höheren Dienstleistungspreisen wirkt nach wie vor ein Basiseffekt infolge der Einführung des von Juni bis August 2022 geltenden 9-Euro-Tickets nach.

Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im August auf Jahressicht um 6,4 Prozent und gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent.

Die folgende Grafik zeigt den eigentlichen Verbraucherpreisindex (und nicht die Veränderungsrate), wobei ein Wert von 100 Punkten dem Preisniveau von 2020 entspricht.

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Vorläufige Inflationsdaten für die Eurozone als Ganzes werden am morgigen Donnerstag veröffentlicht. Im Kampf gegen die hohe Inflation in der Eurozone hat die Europäische Zentralbank (EZB) seit Sommer 2022 die Zinsen kräftig angehoben. Zuletzt wurde aber spekuliert, dass die EZB ihren Zinserhöhungskurs bald beenden könnte, möglicherweise bereits beim Zinsentscheid im September.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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