Erzeugerpreise steigen weniger schnell
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Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte, erhöhten sich die Erzeugerpreise in der Industrie im November 2022 noch mit einer Jahresrate von 27,1 %. Im Vormonat Oktober hatten die Erzeugerpreise noch um 30,8 % über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen.
Die Teuerung auf Ebene der Erzeugerpreise hat sich damit etwas stärker abgeschwächt als erwartet. Die Volkswirte der Banken hatten für Oktober noch mit einem Anstieg der Erzeugerpreise auf Jahressicht von 27,5 % gerechnet.
Im Monatsvergleich gingen die Erzeugerpreise von Oktober 2022 auf November 2022 wie erwartet um 0,9 % zurück, nachdem die Erzeugerpreise im Oktober im Vergleich mit dem Vormonat um 2,9 % gesunken waren.
Vor allem sinkende Energiepreise waren für die rückläufige Teuerung auf Erzeugerpreisebene verantwortlich. Im Monatsvergleich sanken die Preise im Energiesektor um 2,2 % und bei Vorleistungsgütern um 0,4 %, während die Preise für langlebige Konsumgüter um 0,2 %, für Investitionsgüter um 0,3 % und für Verbrauchsgüter um 0,6 % gestiegen sind. Die Preise in der gesamten Industrie ohne Energie stiegen um 0,1 %.
Die Entwicklung der Erzeugerpreise bestätigt, dass der Höhepunkt der Inflation auch in Europa überschritten sein dürfte. Ohne neuerliche Preisschocks, wie sie in der Vergangenheit u.a. durch die Wiedereröffnung der Wirtschaft nach den Corona-Schließungen sowie die Einstellung russischer Erdgaslieferungen ausgelöst wurden, dürfte sich die Teuerung in den kommenden Monaten weiter abschwächen.
Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise und damit der eigentlichen Inflation. Veränderungen bei den Erzeugerpreisen werden aber in der Regel nur mit Verzögerung und zum Teil auch nur unvollständig an die Verbraucher weitergegeben. Der Zeitverzug zwischen Preisveränderungen bei den Erzeugerpreisen und den Verbraucherpreisen beträgt in normalen Zeiten rund drei Monate.
Daten zur Verbraucherpreisinflation in der Eurozone im Dezember werden am morgigen Freitag veröffentlicht. In Deutschland war die jährliche Inflationsrate von 10,0 % im November auf 8,6 % im Dezember gesunken. Auch in Frankreich und Spanien hatte sich die Inflation im Dezember deutlich abgeschwächt. In der Folge sind die Erwartungen an künftige EZB-Zinserhöhungen gesunken, was auch den Aktienmärkten an den vergangenen Tagen Auftrieb gegeben hat.
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