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07:53 Uhr, 30.08.2010

Infineon verabschiedet sich vom Mobilfunkgeschäft

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München (BoerseGo.de) – Der Halbleiterkonzern Infineon verkauft seine Handychipsparte an den US-Branchenriesen Intel. Der US-Konzern zahlen für die Sparte Wireless Solutions rund 1,4 Milliarden Dollar in bar, wie das Unternehmen aus Neubiberg bei München am Montagmorgen mitteilte. Das Mobilfunksegment trägt mit gut einer Milliarde Euro rund ein Drittel zum Konzernumsatz bei Infineon bei. Die Transaktion solle im ersten Quartal 2011 abgeschlossen werden. Bereits seit langem stand Verkauf im Raum. Infineon allerdings stets offen gelassen, ob die Sparte komplett oder nur in Teilen veräußert werden solle.

Erst am vergangenen Freitag hatte Intel mit einer Umsatzwarnung für das dritte Quartal gesamte Branche am Finanzmarkt unter Druck gesetzt. Als Grund nannte das Unternehmen nur, dass die Nachfrage nach Computern in Industrieländern schwächer als erwartet ist. Intel-Aktien gingen nach zeitweiligen Verlusten mit einem leichten Plus aus dem Handel. Händler spekulierten, dass der nach unten angepasste Umsatzausblick bereits eingepreist sei. Auch der mögliche Verkauf an Intel war in den vergangenen Tagen immer wieder Thema am Markt.

Die Infineon-Mobilfunkchipsparte Wireless Solutions hatte jahrelang Verluste geschrieben, ehe Konzernchef Peter Bauer sie von Grund auf sanierte. Im laufenden Quartal sollte Unternehmenszielen zufolge zum größten Umsatzbringer von Infineon aufsteigen. Zuletzt erreichte das Segment, das unter anderem Nokia, Samsung und Apple beliefert, eine operative Rendite von rund sieben Prozent. Mit dem Verkauf der Sparte könnte Infineon vermeiden, im harten Preiskampf im Mobilfunkgeschäft den Anschluss zu verlieren. Branchenexperten fordern zudem, dass sich der Konzern stärker auf seine Hauptabsatzmärkte Autobau und Industrie konzentriert. Intel will mit der Übernahme in den boomenden Mobil-Markt einsteigen, auf dem die Amerikaner bislang nur schwach vertreten ist.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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