Kommentar
12:11 Uhr, 09.08.2017

Indexumstellungen - Die Kandidaten bringen sich in Stellung

Bei den anstehenden Indexüberprüfungen in Österreich und Deutschland zeichnen sich mehrere Wechsel ab. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Zertifikaten Sie davon profitieren können.

Die Wiener Börse hat die ATX-Beobachtungsliste für den Monat Juli veröffentlicht. Das Ranking eröffnet interessante Einblicke. Demnach zeichnet sich bei der nächsten Indexüberprüfung durch das ATX-Komitee im September ein Wechsel im Wiener Leitindex ab. Die Conwert-Papiere müssen den ATX wohl verlassen. Denn die Aktie des Immobilienkonzerns ist im Zuge der Übernahme durch den deutschen Vonovia-Konzern bei der Freefloat-Marktkapitalisierung auf Rang 34 abgerutscht.

Als Nachrückkandidaten stehen unter anderem die Aktien von S Immo und Flughafen Wien bereit. Die besten Chancen auf eine (Wieder-)Aufnahme hat aus aktueller Sicht jedoch Do & Co. Denn bei den Handelsumsätzen liegen die Papiere des Catering­unter­nehmens auf Platz 19. Beim Börsenwert steht aktuell zwar nur der „Wackelplatz“ 25 zu Buche. Allerdings ist der Vorsprung auf Rang 26, auf dem derzeit Agrana gelistet ist, komfortabel. Zur Erinnerung: Erst im März war Do & Co aus dem Wiener Leitindex abgestiegen. Da im Zuge der Wiederaufnahme mit Kursgewinnen zu rechnen ist, können sich risikobereite Anleger mit einem Turbo (ISIN AT0000A1BFH0  >>>) der Raiffeisen Centrobank in Stellung bringen. Der Hebel liegt bei gut drei.

In Deutschland findet die nächste Indexumstellung zum 18. September statt. Etwaige Änderungen in den Indizes wird die Deutsche Börse am späten Abend des 5. Sep­tember bekannt geben. Wichtig sind die Änderungen vor allem für Fonds, welche die Indizes exakt nachbilden (ETFs), da diese dann entsprechend umschichten und umgewichten müssen. Das hat in der Regel Einfluss auf die Aktienkurse.

Für Privatanleger kann es sich lohnen, auf Indexentscheide zu setzen: „Wie anhand sämtlicher regulärer Entscheide seit der Jahrtausendwende zu sehen ist, lohnt sich das sogar zweimal, nämlich vor der eigentlichen Entscheidung sowie nochmals kurz bevor die Änderungen in den Indizes umgesetzt werden“, erklärt Index-Experte Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Während sich die Aufsteiger in spe in aller Regel überdurchschnittlich entwickelten, entwickelten sich die Kurse der Absteiger unterdurchschnittlich.

Vor diesem Hintergrund sollten sich Anleger den potenziellen MDAX-Aufsteiger Metro Wholesale & Food ansehen. Die Gesellschaft war aus der Aufspaltung des Metro-Konzerns in einen Lebensmittelhändler (Metro Wholesale & Food) und einen Elektro­nik­anbieter (Metro) hervorgegangen. Weil die Aktie des abgespaltenen Lebens­mittelhändlers den MDAX zunächst verlassen musste, kam es zu Kursverlusten. Mit einem Wave Unlimited (ISIN DE000DM5Q742  >>>) der Deutschen Bank setzen Anleger darauf, dass sich dieser Effekt nun umkehrt.

Mit dem Immobilienunternehmen Grand City Properties steht noch ein weiterer MDAX-Aufsteiger bereit. Dass der von der Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet an die Börse gebrachte Essenslieferant Delivery Hero schon in den Index der mittelgroßen Werte aufsteigt, ist wegen des noch nicht abschätzbaren Handelsumsatzes eher unwahrscheinlich. Ein Platz im SDAX dürfte dem Börsenneuling aber sicher sein. Da zudem in den kommenden Tagen mit ersten Kaufempfehlungen durch die im IPO-Konsortium vertretenen Banken zu rechnen sein dürfte, bietet sich der Einstieg via Mini Long von BNP Paribas an (siehe rechts).

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