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18:14 Uhr, 14.07.2016

In zwei Wochen muss die Bank of Japan handeln

Japans Wirtschaft kommt trotz einer extrem expansiven Geldpolitik der japanischen Notenbank nicht in Schwung. Nun kürzte die Regierung ihre Wachstumsprognosen. Die deutlichen Kürzungen liefern eine Begründung für das Konjunkturpaket, das voraussichtlich im September vorgelegt wird.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanische Regierung hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Fiskaljahr, das Ende März 2017 endet, deutlich nach unten korrigiert. Der Ausblick stand bisher (Prognose aus dem Januar) bei 1,7 Prozent Wachstum. Nun rechnet die Regierung nur noch mit einem BIP-Plus von 0,9 Prozent. Ähnlich skeptisch fiel die neue Prognose für die Preisentwicklung aus. Die Regierung rechnet statt mit 1,2 Prozent nur noch mit einer Inflationsrate von plus 0,4 Prozent.

Der Erfolg der extrem lockeren Geldpolitik bleibt aus. Seit fast drei Jahren überschwemmt die japanische Notenbank mit massiven Anleihekäufen den Markt mit Geld, um den Wirtschaftskreislauf anzukurbeln und die Inflation anzuheizen. Die Maßnahmen sind offenbar verpufft. Auch die jüngsten Konjunkturdaten waren enttäuschend ausgefallen. Demnach war die Industrieproduktion im Mai um revidiert 2,6 Prozent im Monatsvergleich gefallen und damit etwas stärker als in einer ersten Schätzung gemeldet.

Die pessimistischeren Prognosen heizen dennoch die Erwartung von neuen geldpolitischen Maßnahmen der Bank of Japan in zwei Wochen an. Seit der Einführung von Negativzinsen im Januar haben Japans Notenbanker die Geldpolitik unangetastet belassen. Nach dem Wahlsieg seines Regierungslagers am vergangenen Sonntag hatte Ministerpräsident Shinzo Abe ein Konjunkturpaket angekündigt. Der Umfang wird derzeit auf 10 Billionen Yen (90 Mrd. Euro) geschätzt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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