Kommentar
13:28 Uhr, 04.12.2023

In dieser Hinsicht wird 2024 wie 2023

2023 konnte man vor allem mit einer Aktiengruppe Gewinne realisieren. 2024 soll das nicht anders werden.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 4.594,63 Pkt (Cboe) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.594,63 Pkt (Cboe)

Das Jahr hat zwar noch wenige Wochen, bevor die Bücher geschlossen werden, doch es ist unwahrscheinlich, dass sich an der grundsätzlichen Performance noch etwas Wesentliches ändern wird. 2023 war das Jahr von Technologiewerten, insbesondere den hochkapitalisierten Unternehmen. Dies spiegelt sich in der Performance deutlich wider. Der Nasdaq 100 steht auf Jahressicht mit fast 50 % im Plus. Beim S&P 500 sind es noch knapp 20 %. Der Performanceunterschied ist ausschließlich auf die unterschiedliche Gewichtung von Big Tech zurückzuführen.

Weit abgeschlagen sind der Dow Jones und auch der DAX. Beide konnten auf Basis der reinen Kursentwicklung nur 7-10 % zulegen. Mit einer höheren Gewichtung von Industriewerten ist dieser Abstand kaum verwunderlich. Alles, was nicht Technologie ist, kommt nicht vom Fleck. Das zeigt sich auch anhand der Bewertung.

Der S&P 500 ist derzeit mit einem Forward KGV (KGV auf Basis der erwarteten Gewinne) von 18,8 bewertet. Der gleichgewichtete S&P 500 hat eine Bewertung von 15. Damit liegt die Bewertung ungefähr im Durchschnitt der letzten Jahrzehnte. Im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren ist die Bewertung unterdurchschnittlich.

Beim S&P 500 ist das anders. Der Durchschnitt lag bei 16 und dies beinhaltet die Zeit der Internetblase, die am gleichgewichteten Index vollkommen vorübergegangen ist (Grafik 1). Seit einigen Jahren ist es keine Seltenheit mehr, dass der gleichgewichtete Index tiefer bewertet ist. Sobald Sonderfaktoren wie die Internetblase oder jetzt künstliche Intelligenz überwunden sind, finden die Bewertungen wieder zueinander. 2024 wird das Jahr, in dem dies nicht geschieht. Das ist zumindest die Aussage zur erwarteten Gewinnentwicklung.

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Die Gewinne sollen in beiden Gruppen steigen. Der Abstand des Forward KGV dürfte jedoch 2024 ähnlich groß bleiben wie in diesem Jahr (Grafik 2). Damit ist der Abschlag zwar attraktiv, aber es nützt wenig, wenn sich die Lücke nicht schließt. Analystenschätzungen implizieren genau das. Der Performanceunterschied setzt sich fort.

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Nur, weil Analystenschätzungen dies implizieren, muss es nicht so kommen. Es gibt einige Faktoren, die für eine bessere Performance des Gesamtmarktes sprechen. Megacaps wie Microsoft, Apple und Nvidia sind mit einem Forward KGV von 28 bewertet. Ein Großteil des hohen Wachstums z.B. bei Nvidia hat bereits stattgefunden. Das Tempo wird sich nicht fortsetzen. Selbst im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist diese Unternehmensgruppe hoch bewertet. Im besten Fall kann diese gehalten werden.

Der Rest des Marktes sollte allein deshalb glänzen können, weil bereits sehr viel Überschwang in der Bewertung von Megacaps enthalten ist. Persönlich traue ich 2024 zu, dass es anders wird als 2023, auch wenn die Konsensmeinung eine völlig andere ist.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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