Fundamentale Nachricht
12:25 Uhr, 02.02.2015

In China liegt Optimismus in der Luft

Das vergangene Jahr, in dem wir es mit stark makroökonomisch gesteuerten Märkten zu tun hatten, wird eines der schwierigsten bleiben, das wir je hatten. Die Experten von JK Capital Management glauben, dass 2015 erheblich stärker fundamental analytisch getrieben sein wird.

Frankfurt (BoerseGo.de) - In China liegt der Optimismus spürbar in der Luft. Trotz einer Abschwächung der Wirtschaft und einer eindeutigen Tendenz aller Makrodaten hat Präsident Xi Jinping die meisten Chinesen davon überzeugt, dass er der Richtige ist, um die Reformen der Wirtschaft durchzuführen, wie es in einem Ausblick auf 2015 von JK Capital Management heißt.

Sein Kampf gegen die Korruption sei zweifelsohne seine größte Errungenschaft. Keiner scheine über dem Gesetz zu stehen, nicht einmal Ling Jihua, die rechte Hand des ehemaligen Präsidenten Jintao, oder Zhou Yongkang, der ehemalige Minister für Sicherheit und das erste Mitglied der ständigen Kommission des Politbüros seit der Verhaftung von Maos Ehefrau in den späten Siebzigern. Ling Jihuas Umgang mit problematischen Themen, wie dem Wachstum des Schattenbankensystems und der Verschuldung lokaler Regierungen, habe ihm Lob eingebracht. Er habe den chinesischen Rentenmarkt zum drittgrößten der Welt umgewandelt, mit rund 5,3 Billionen US-Dollar, indem er die Zinsen für Institutionen liberalisiert und gleichzeitig schrittweise die Kapitalbilanz Chinas geöffnet habe. Private Unternehmen, wie Alibaba und Tencent seien in der Welt des E-Commerce mittlerweile internationale Konzerne und dürften exponentiell wachsen – trotz der Sensibilität in China für alles, was mit dem Internet zu tun habe, heißt es weiter.

„Im Jahr 2015 erwarten wir, dass die Reform der staatseigenen Unternehmen weniger ein Konzept als vielmehr Realität sein wird. Wir beobachten, wie die chinesische Regierung Unternehmen dazu motiviert, Global Players zu werden“, so der JK-Capital-Management-Ausblick weiter.

Das jüngste Beispiel sei der Zusammenschluss seiner beiden größten Zughersteller zum Weltmarktführer, mit einer fast dreifachen Größe des nächstgrößeren ausländischen Wettbewerbers, Bombardier Transportation aus Kanada, gewesen. Im Technologiebereich sei ein Vorstoß in der Nahbereichskommunikation als Teil der Förderung neuer Technologien zu beobachten – die Technologie, die kontaktloses Micropayment durch Mobiltelefone ermögliche, genauso wie Subventionen für die Entwicklung von Hightech Fertigungsanlagen, um sich mit den Marktführern aus Taiwan und Korea messen zu können. Unternehmen wie ZTE, Huawei und Lenovo würden gegenüber namhaften Marktführern weitere Fortschritte auf internationalen Märkten machen, sei es mit Telekommunikationsgeräten, Servern oder Mobiltelefonen, heißt es weiter.

„In Zeiten, in denen die makroökonomischen Eckdaten nicht besonders anregend sind, glauben wir, dass China unter der geeigneten Führung ist und über die erforderlichen Instrumente verfügt, um durch diese Übergangsphase zu segeln. Zusammenfassend erwarten wir 2015 Gelegenheiten um in Unternehmen zu investieren, die von der Reform der SOE (staatseigene Unternehmen) profitieren; zum Beispiel den aufsteigenden Weltmarktführern aus China und den Unternehmen mit Schlüsseltechnologien“, so die Experten von JK Capital Management.

1 Kommentar

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  • student
    student

    Sehr geehrte Frau Hansmann,

    vielen Dank für den sehr informativen Artikel.

    ich finde es schön, dass man hierzulande auch etwas Gutes von den BRICS hört.

    Indem sich China auf die Realwirtschaft konzentriert und die Banken im Zaum hält, wird die Bevölkerung weiter massiv davon profitieren.

    Der Mensch ist eben der Endnutzer von allen Produkten - sonst macht es auch keinen Sinn :-) , und das ist gleichzeitig zum Wohl aller.

    Desweiteren ist die Bank of China dabei, ein anderes Kreditwirtschaftssystem zu etablieren, welches sich mehr dem Bedarf der Güterwirtschaft unterordnen soll.

    Unser monetäres Kreditsystem, das systemimmanent Spekulationsblasen erzeugen muss, da Geld im Gegensatz zu Gütern nicht verbraucht wird, sondern durch Zins immer weiter anwächst, führt halt in schöner Regelmäßigkeit zu Verwerfungen. Damit entstehen schon seit hunderten von Jahren Spannungen, die sich in Kriegen und/oder Staatsbankrotten manifestieren.

    Wie es scheint, ist China auf dem besten Weg.

    Ein chinesisches Sprichwort heißt sinngemäß:

    ***Wenn du reich werden willst, baue zuerst eine Straße***.

    Und China baut Straßen weltweit. Die S e i d e n s t r a s s e zu Lande und die

    maritime Seidenstrasse, in der der Ausbau vom Nicaragua-Kanal, dem zweiten Suezkanal und der Ausbau von zahlreichen Häfen forciert wird.

    Viele Grüße

    11:17 Uhr, 03.02.2015

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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