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09:52 Uhr, 18.09.2024

IMK: Teuerungsraten für alle Haushaltstypen unter 2 Prozent

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Der Rückgang der Inflationsrate in Deutschland im August auf 1,9 Prozent erstreckt sich nach Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) auf alle Haushaltstypen. Auch die Kernrate der Inflation sei gesunken. Dementsprechend seien auch die Inflationsraten verschiedener Haushaltstypen, die sich nach Einkommen und Personenzahl unterscheiden, im August zurückgegangen. "Insgesamt lagen die Inflationsraten aller untersuchten neun Haushaltstypen im August unter 2 Prozent", erklärte das Institut in seinem neuen Inflationsmonitor.

Im weiteren Jahresverlauf seien zwar noch einzelne "Preishüpfer" nach oben möglich, der Trend bei der Preisdynamik weise aber weiter nach unten, sagten IMK-Inflationsexpertin Silke Tober und Institutschef Sebastian Dullien. "Die Inflation ist aus heutiger Sicht unter Kontrolle." Da gleichzeitig die Konjunkturentwicklung auch aufgrund der hohen Zinsen schwach sei, seien weitere Zinssenkungen der EZB dringend erforderlich. Die nach wie vor "restriktive Geldpolitik dämpfe die Wirtschaft stärker als erforderlich.

Der Unterschied zwischen der höchsten und der niedrigsten haushaltsspezifischen Inflationsrate war laut der Untersuchung relativ gering und betrug 0,4 Prozentpunkte. Auf dem Höhepunkt der Inflationswelle im Herbst 2022 seien es 3,1 Prozentpunkte gewesen. Während einkommensschwache Haushalte im Mittel des Jahres 2022 und auch 2023 eine deutlich höhere Teuerung schultern mussten als Haushalte mit mehr Einkommen, sei ihre Inflationsrate im August 2024 wie in den Vormonaten etwas unterdurchschnittlich gewesen: Der Warenkorb von Alleinlebenden und von Paaren mit Kindern und jeweils niedrigen Einkommen verteuerte sich laut den Angaben um je 1,5 Prozent. Die gleiche Teuerungsrate verzeichneten Alleinerziehende und Paare mit Kindern und jeweils mittleren Einkommen.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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