HUGO BOSS - Kann der Chef heute überzeugen?

• HUGO BOSS AG - WKN: A1PHFF - ISIN: DE000A1PHFF7 - Kurs: 38,010 € (XETRA)

Die Branche insgesamt tut sich schwer, wie zuletzt wieder einige Zahlen gezeigt hatten. Wie schaut der Ausblick bei Hugo Boss also aus?

HUGO BOSS mit starkem Wachstum in Q4 2024 – Profitabilität soll 2025 steigen

HUGO BOSS hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Rekordumsatz von 4,3 Mrd. EUR abgeschlossen, was einer währungsbereinigten Steigerung von 3 % entspricht. Besonders das Schlussquartal erwies sich als Wachstumstreiber: Der Konzern verzeichnete ein Umsatzplus von 6 %, angetrieben von einer starken Dynamik in Amerika (+13 %) und EMEA (+6 %). Während der stationäre Großhandel und das digitale Geschäft deutliche Zuwächse verbuchten, blieb der Markt in Asien/Pazifik rückläufig, insbesondere aufgrund einer schwachen Nachfrage in China.

Trotz eines herausfordernden Marktumfelds konnte HUGO BOSS die Bruttomarge um 30 Basispunkte verbessern, was auf Effizienzsteigerungen in der Beschaffung zurückzuführen ist. „Dieser Erfolg unterstreicht die gestiegene Relevanz von BOSS und HUGO und verdeutlicht das große Potenzial unserer beiden Marken“, erklärte CEO Daniel Grieder. Allerdings belasteten Wertminderungen im Einzelhandel das operative Ergebnis (EBIT), das mit 361 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 410 Mio. EUR lag. Die EBIT-Marge sank entsprechend auf 8,4 % (2023: 9,8 %).

Ein besonders positives Signal setzte der Free Cashflow, der sich auf 497 Mio. EUR mehr als verfünffachte (2023: 96 Mio. EUR). Diese Entwicklung spiegelt die verbesserte Effizienz im operativen Geschäft wider. Als Ausdruck des Vertrauens in die finanzielle Stärke schlägt der Konzern eine Dividendenerhöhung auf 1,40 EUR je Aktie vor.

Profitabilität im Fokus für 2025

Für das laufende Jahr 2025 bleibt das Unternehmen vorsichtig optimistisch. Angesichts globaler Unsicherheiten und einer gedämpften Verbraucherstimmung erwartet HUGO BOSS einen weitgehend stabilen Umsatz zwischen 4,2 Mrd. EUR und 4,4 Mrd. EUR (Konsens 4,42 Mrd. EUR). Die Profitabilität soll jedoch steigen: Das EBIT wird zwischen 380 Mio. EUR und 440 Mio. EUR (Konsens 414 Mio. EUR) erwartet, was einer Steigerung von 5 % bis 22 % entspricht.

„Im letzten Jahr unserer ,CLAIM 5‘-Strategie liegt unser Fokus mehr denn je auf der Steigerung unserer Profitabilität“, betonte Grieder. „Gleichzeitig bleiben die makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten hoch. Daher setzen wir auf einen ausgewogenen Ansatz zwischen strategischen Investitionen und effizientem Kostenmanagement.“

Eine zentrale Rolle spielen dabei innovative Markeninitiativen und die digitale Transformation. Die mehrjährige Partnerschaft mit David Beckham als BOSS-Markenbotschafter, der Launch der neuen Denim-Linie HUGO Blue sowie das Loyalty-Programm HUGO BOSS XP haben das Kundenengagement bereits deutlich gestärkt. Seit Einführung des Programms wuchs die Zahl der registrierten Mitglieder um 25 % auf über 10 Millionen.

Durch Investitionen in künstliche Intelligenz und optimierte Beschaffungsprozesse soll die operative Effizienz weiter verbessert werden. „Unser robustes Fundament gibt uns die Zuversicht, erfolgreich zu sein“, resümierte Grieder. „Wir sind fest entschlossen, die Stärke unserer Marken zu nutzen und nachhaltigen Mehrwert für unsere Aktionäre zu schaffen – 2025 und darüber hinaus.“

Fazit: Die Zahlen und der Ausblick sind weder Fisch noch Fleisch. Nach dem jüngsten Kursrutsch kann man Hugo Boss zugutehalten, dass auf der Ergebnisseite weiterhin an einer klaren Verbesserung festgehalten wird. Das KGV liegt dann nur noch bei 10 – das ist natürlich viel zu wenig. Der Vorstand muss heute um Vertrauen werben, denn der Markt glaubt diese Prognosen nicht. Sonst würde der Kurs deutlich höher stehen. Die Hugo-Boss-Aktie bleibt spannend. Was der Markt heute daraus macht, wage ich aber nicht zu prognostizieren. Ich finde die Zahlen durchaus ok.

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