Analyse
09:30 Uhr, 22.12.2022

HORNBACH HOLDING - Aktienkurs unter Buchwert lädt zum Kauf ein

Die immer noch hohe Nachfrage bei Bau- und Heimwerkerbedarf bescherte der Hornbach-Gruppe einen Rekordumsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022/2023. Das Ergebnis ist jedoch rückläufig.

Erwähnte Instrumente

  • Hornbach Holding AG&Co.KGaA - WKN: 608340 - ISIN: DE0006083405 - Kurs: 74,250 € (XETRA)

Im größten operativen Teilkonzern Hornbach Baumarkt AG stiegen die Erlöse im dritten Quartal von September bis November um über 10 Prozent auf 1,43 (Vorjahr 1,30) Mrd. EUR. In den ersten neun Monaten legte der Baummarktumsatz um 6,4 Prozent auf 4,67 (VJ 4,39) Mrd. EUR zu. Der Auslandsanteil erhöhte sich leicht auf 50,9 (VJ 49,4) Prozent. Der Rückgang des Onlineanteils auf 14,5 (VJ 17,6) Prozent lag daran, dass nach den Lockdowns wieder mehr über den stationären Handel eingekauft wurde.

Im zweiten Teilkonzern Hornbach Baustoff Union GmbH wurde im dritten Quartal mit 116,6 (VJ 100,7) Mio. EUR 15,8 Prozent mehr umgesetzt. Nach neun Monaten stand ein Umsatz von 343,2 (VJ 307,2) Mio. EUR in den Büchern.

Wenn man sich die Ertragslage anschaut, fällt auf, dass trotz des Rekordumsatzes das EBIT auf 324,8 (VJ 393,1) Mio. EUR zurückgegangen ist. Ursächlich dafür waren höhere Kosten, vor allem im Einkauf und beim Transport, die nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden konnten. Der Bereich Baumarkt steuerte 276,9 (VJ 347,4) Mio. EUR zum EBIT bei und die Baustoff Union 18,3 (VJ 17,2) Mio. EUR. Der Immobilienbereich erzielte ein Ergebnis von 43,8 (VJ 42,6) Mio. EUR.

Das Periodenergebnis stellte sich per 30.09. auf 224,0 (VJ 274,1) Mio. EUR und das Ergebnis je Hornbach-Aktie auf 13,08 (VJ 13,66) EUR.

Der Rückgang des operativen Cashflows auf 278,6 (VJ 407,3) Mio. EUR lag vor allem am Aufbau des Vorratsbestands. Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich leicht auf 1,38 (VJ 1,36) Mrd. EUR. Die Eigenkapitalquote stieg im Vergleich zum Geschäftsjahresende 2021/2022 auf 40,2 (VJ 37,9) Prozent an. Der Buchwert je Aktie liegt derzeit bei ca. 114 Euro und damit deutlich über dem Börsenkurs von 74,85 Euro.

Für das Geschäftsjahr 2022/2023 bestätigte der Vorstand die im Juni revidierte Prognose. Der Konzernumsatz soll somit leicht oberhalb des Vorjahresniveaus von 5,87 Mrd. EUR. Analysten gehen von einem Überschreiten der 6 Mrd. EUR-Grenze aus. Beim Konzern-EBIT wird hingegen mit einem Rückgang im unteren zweistelligen Prozentbereich gerechnet.

Fazit: Der Kurs der Hornbach-Aktie hat sich vom Höchststand bei 140 Euro zu Anfang des Jahres zwischenzeitlich mehr als halbiert und liegt auch aktuell immer noch über 45 Prozent tiefer. Vor allem die Prognosesenkung im Juni setzte dem Aktienkurs enorm zu. Fundamental sprechen bei einem KGV von 7 und einer Notiz unter Buchwert mehr Gründe für einen Kauf als für einen Verkauf der Hornbach Holding-Aktie.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 5,87 6,06 6,17
Ergebnis je Aktie in EUR 12,50 10,72 10,66
KGV 6 7 7
Dividende je Aktie in EUR 2,40 2,43 2,63
Dividendenrendite 3,23 % 3,27 % 3,54 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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