Hong Kong: Investment-Chance des Lebens?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die Welt aus den Augen eines Anlegers zu sehen ist schon manchmal ein Luxus. Es geht lediglich um die Frage, wohin sich Assetpreise bewegen werden. Es geht nicht darum, Ereignisse politisch zu bewerten. Bewerten kann man im Fall von Hong Kong recht viel, z.B. Chinas Vorgehen gegen die Demonstranten. Das kann man für falsch halten und sich darüber aufregen. Tut man das, hat das allerdings wenig mit Anlegen zu tun.
Der Luxus des Anlegers besteht darin, die politische Komponente nicht bewerten zu müssen. Man analysiert lediglich nüchtern die Entwicklungen und zieht seine Schlüsse daraus. Im Fall von Hong Kong fällt das momentan leicht.
Die Proteste legen das Land mehr oder minder lahm. Der Einkaufsmanagerindex befindet sich daher im freien Fall (Grafik 1). Das Wirtschaftswachstum wird entsprechend folgen. Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaft bereits um 0,4 %. Da das Wachstum in den Vorquartalen teils positiv ausfiel, steigt die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr immerhin noch um 0,5 %.
Es ist absehbar, dass die Wirtschaft in Hong Kong auch auf Jahressicht bald schrumpfen wird. Es wäre das erste Mal seit der Finanzkrise. Hong Kong gesellt sich damit zu anderen Ländern, die vor einer Rezession stehen. Zu diesen Ländern gehört auch Deutschland.
Hong Kongs Wirtschaftsleistung ist für die Welt unbedeutend. Sie liegt bei nicht einmal 10 % der Wirtschaftsleistung von Deutschland. Die Unruhen werden die Weltwirtschaft nicht direkt beeinflussen. Für Hong Kong selbst sind sie aber eine Katastrophe.
Hong Kong beherbergt die zweithöchste Zahl regionaler Konzernhauptsitze, sogar vor Japan. Je länger die Proteste anhalten, desto mehr Unternehmen werden sich nach Alternativen umsehen. Wie viele das am Ende sein werden, hängt auch von Chinas Reaktion ab.
Hong Kong hat ein eigenes politisches System. China erlaubt also zwei Systeme (Festland-China und Hong Kong) in einem Staat. Ein Ende des dualen Systems wäre auch das Ende der Attraktivität Hong Kongs für viele Unternehmen.
Das wiederum hat weitreichende Konsequenzen. Hong Kong ist als Tür zu China beliebt. Es ist aber ein kleines Land. Die hohe Nachfrage hat etwa die Immobilienpreise zwischen 2009 und 2019 vervierfachen lassen. Bricht die Nachfrage weg, kollabiert erst der Immobilienmarkt und später die Banken.
Geht China auf die Demonstranten ein und macht Zugeständnisse, kann alles weitergehen wie bisher. Marschiert China hingegen ein, dürfte ein langer Niedergang erfolgen. Gemessen an diesen Aussichten hält sich der Aktienmarkt hervorragend (Grafik 2). Hier ist weit und breit keine Panik zu erkennen.
Es sind also keine Schnäppchen zu finden. Hier lauert zumindest auf der Longseite keine Gelegenheit. Dafür aber auf der Shortseite. Eskaliert die Lage militärisch, sind Real Estate Investment Trusts ganz klare Shortkandidaten.
Lesen Sie auch:
- BREXIT: Nur Verlierer, oder gibt es auch Gewinner?
- Weltwirtschaft: Stabilisierung zu erwarten!
- Fed sieht keinen neuen Zinssenkungszyklus
Lernen, traden, gewinnen
– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!
ist Hongkong ein Land? die Antwort finden wir mit Sicherheit beim Gockl - noch nen schönen abend Herr Schmale