Analyse
08:45 Uhr, 16.08.2022

HOME24 – Wird die Liquidität langsam knapp?

Das bereits bekannte Bild von Westwing sehen wir auch in den Zahlen von home24. Das Unternehmen muss eine deutliche Warnung für den Umsatz aussprechen.

Erwähnte Instrumente

  • home24 SE
    ISIN: DE000A14KEB5Kopiert
    Kursstand: 3,348 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • home24 SE - WKN: A14KEB - ISIN: DE000A14KEB5 - Kurs: 3,348 € (XETRA)

Gleichzeitig behält home24 die Margenprognose für das bereinigte EBITDA von +1 bis +5 Prozent bei. Klar ist, das Unternehmen wird knallrote Zahlen schreiben. Die Umsatzwarnung wird zusätzlich noch durch die im vergangenen Jahr erfolgte Butlers Übernahme „geschönt“. Als Ladengeschäft profitiert Butlers vom Reopening-Effekt. Wie schlimm die Zahlen sonst ausschauen würden ist jedenfalls nur zu erahnen.

Weitere Anpassungen notwendig

Ähnlich wie bei Westwing hat sich home24 auf Wachstum ausgerichtet. Dieses Wachstum findet jetzt nicht mehr statt. Das Geschäft schrumpft organisch wohl zweistellig. Home24 muss jetzt vor allem die Kosten im Griff behalten. Die Einkäufe in Asien erfolgen beispielsweise vornehmlich in Dollar, der gerade sehr ungünstig für das Unternehmen läuft, da man praktisch nur in Euro verkauft.

Home24 hat zudem viel Liquidität verbraucht, um die Übernahme von Butlers im vergangenen Jahr zu stemmen. Die Zahlungsmittel betragen per 30.6.22 noch 65,7 Mio. EUR ggü. 169,7 Mio. EUR zum 30.6.21. Davon ziehen wir die Finanzverbindlichkeiten ab, dann landen wir nur noch bei 32,2 Mio. EUR Nettoliquidität. Wenn auch die Leasingverbindlichkeiten berücksichtigt werden, dann ist das Unternehmen netto sogar leicht verschuldet. Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit ist derweil mit knapp 16 Mio. EUR stark negativ.

Im zweiten Quartal erzielte home24 Umsatzerlöse von 151,9 Mio. EUR oder 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die bereinigte EBITDA-Marge lag bei +1 Prozent. Das Ergebnis jedoch liegt bei satten -13,6 Mio. EUR. Eine Katastrophe aus meiner Sicht. Die positive EBITDA-Marge täuscht darüber hinweg wie tief home24 im Schlamassel steckt.

Fazit: Für Turnaroundspekulationen scheint es derzeit zu früh zu sein. Es kann heute durchaus der Fall sein, dass die bestätigte Margenprognose die Gemüter zunächst beruhigt. Ein Blick in den Halbjahresbericht eröffnet jedoch keine Perspektiven für einen schnellen Turnaround. Von "Gewinnprognosen" halte ich mich an dieser Stelle bewusst fern.

home24 SE
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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