Analyse
12:00 Uhr, 30.05.2023

HOME24 – Kommt nach dem Delisting der Squeeze Out?

Der Online-Möbelhändler hat heute die Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Diese sind ordentlich ausgefallen.

Erwähnte Instrumente

  • home24 SE
    ISIN: DE000A14KEB5Kopiert
    Kursstand: 7,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • home24 SE - WKN: A14KEB - ISIN: DE000A14KEB5 - Kurs: 7,500 € (XETRA)

Das in Europa und Brasilien tätige Unternehmen hat den Konzernumsatz leicht auf 143,5 (VJ 140,2) Mio. EUR erhöht. Die Anzahl der Bestellungen legte um rund 7 Prozent zu. Gegenläufig wirkte sich der Effekt aus, dass der durchschnittliche Bestellwert um 12 Prozent auf 260 (VJ 295) Euro zurückgegangen ist.

Positives bereinigtes EBITDA

Aufgrund der Übernahme des Wohnaccessoires-Anbieters Butlers im April letzten Jahres stiegen die Vertriebskosten um 11 Prozent auf 67,1 (VJ 60,4) Mio. EUR und die Verwaltungskosten um 14 Prozent auf 16,1 (VJ 14,1) Mio. EUR. Dennoch gelang es den Berlinern ein positives bereinigtes EBITDA in Höhe von 2,7 Mio. EUR auszuweisen. Im ersten Quartal des Vorjahres fiel ein Minus von 6,6 Mio. EUR an. Das bereinigte EBIT war hingegen erneut negativ, wurde aber auf minus 12,3 (VJ minus 14,7) Mio. EUR verbessert. Der Nettoverlust lag bei 14,2 (VJ 14,6) Mio. EUR, was einem Ergebnis je Home24-Aktie von minus 0,37 (VJ minus 0,43) Euro entspricht.

Auch der operative Cashflow erhöhte sich auf minus 7,9 (VJ minus 23,8) Mio. EUR, so dass der Cashburn auf 26,4 (VJ 36,4) Mio. EUR zurückging. Zum Quartalsende verfügte Home24 über einen Bestand an liquiden Mitteln in Höhe von 74,0 (VJ 101,3) Mio. EUR. Die Finanzverbindlichkeiten gingen aufgrund der Tilgung eines Bankdarlehens auf 33,5 (VJ 39,4) Mio. EUR zurück, so dass sich eine Nettoliquidität in Höhe von 40,5 (VJ 60,1) Mio. EUR ergibt. Die Eigenkapitalquote stellte sich auf 41,0 (VJ 40,7) Prozent.

Im Quartalsbericht wurden keine Angaben zur Jahresprognose gemacht. Im Geschäftsbericht 2022 ist von einer Umsatzentwicklung von minus 15 bis plus 5 Prozent bei einer bereinigten EBITDA-Marge zwischen 1 und 5 Prozent für 2023 die Rede.

Delisting angekündigt

Nach dem Übernahmeangebot von XXXLutz (wir berichteten darüber), aufgrund dessen der Möbelhändler aus Österreich nun ca. 94 Prozent der Home24-Aktien hält, wurde angekündigt, dass die Aktien delistet werden sollen. Aktuell notieren die Anteilsscheine noch im Geregelten Markt. Es bleibt abzuwarten, ob ein Listing im Freiverkehr aufrechterhalten werden kann.

Fazit: Bei Home24 bahnt sich ein Endspiel-Szenario an. Da XXXLutz über 90 Prozent der Aktien hält ist ein verschmelzungsrechtlicher Squeeze Out nun jederzeit möglich. Die entscheidende Frage ist dann, ob es mehr als die 7,50 Euro gibt, die anlässlich des Übernahmeangebots aufgerufen wurden. Die Home24-Aktie bewegt sich Mitte April sehr konstant auf diesem Kursniveau. Ein Investment kommt nur noch für Abfindungspekulanten in Frage, die damit leben können, dass der Anteilsschein in Bälde eventuell nicht mehr handelbar ist.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 625,00 571,00 628,00
Ergebnis je Aktie in EUR -0,74 -1,13 -0,61
KGV -10 -7 -12
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet,

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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