Kommentar
12:00 Uhr, 03.08.2007

Holz- und Forstwirtschaft im Zeitalter des Klimawandels

Holz gilt als mit Abstand ältester von Menschenhand genutzter Brennstoff, schließlich entdeckte man mit dem Feuer zugleich das Holz als wichtigen Energieträger für Licht und Wärme. Im Zuge der globalen Erderwärmung spielt die Forst- und Holzwirtschaft eine wichtige Rolle bei der Vermeidung klimaschädlicher Treibhausgase. Die Nutzung von Holz hat sich mittlerweile in zahlreichen Anwendungsgebieten etabliert und milliardenschwere Industriezweige hervorgebracht.

Holz spielt nicht nur beim Hausbau, sondern auch bei der Inneneinrichtung von Wohn- und Geschäftsräumen eine wichtige Rolle. In den vergangenen Jahren entwickelte sich der Trend weg vom Plastik und hin zum Naturprodukt Holz. Da Plastik im Wesentlichen aus Rohöl gewonnen wird, bewirkt ein Einsparen von Plastik somit einen geringeren Bedarf an Rohöl. Als wichtiges Basismaterial spielt Holz auch bei der Produktion von Papier die erste Geige. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung der Medien befindet sich der Pro-Kopf-Verbrauch von Papier weiterhin auf einem relativ hohen Niveau. Und auch im Bereich Verpackung und Hygienepapieren kommt der Rohstoff aus der Natur in hohem Maße zum Einsatz. Nach Angaben des Verbands Deutscher Papierfabriken e.V. (VDP), die rund 90 Prozent des gesamten Industriezweigs repräsentieren, produzierten seine Mitglieder im Jahr 2005 ungefähr 21,6 Mio. Tonnen Papier, Karton und Pappe. In den vergangenen Jahren gewann der „klassische“ nachwachsende Rohstoff Holz auch im Bereich Erneuerbare Energien verstärkt an Bedeutung. So lässt sich Bio-Ethanol nicht nur aus Agrarprodukten wie Roggen, Weizen, Mais, Zuckerrüben und Zuckerrohr, sondern auch aus Holz gewinnen.

Das hohe Wirtschaftswachstum, insbesondere in Schwellenländern wie China und Indien, hat in den vergangenen Jahren bei Holz zu einem starken Anziehen der Nachfrage und der Preise geführt.

Rolle des Klimawandels

Die Rolle von Wäldern hinsichtlich des fortschreitenden Klimawandels ist unter wissenschaftlichen Aspekten nicht ganz einfach einzustufen. Während wachsende Baumbestände das Treibhausgas CO2 binden, entsteht beim Verrotten von Holz und Papier das Treibhausgas Methan.

Im Rahmen der internationalen Klimaschutzabkommen (Kyoto-Protokoll) werden auch Wälder als Klimafaktoren betrachtet, wobei deren Einfluss diversifiziert zu betrachten ist. Unbestritten ist: Wachsende Wälder führen zu einer Senkung von CO2 und zur Produktion von Sauerstoff und lassen Aufforstungen und das nachhaltige Nutzen von Holz als wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der negativen Folgen des Klimawandels in einem positiven Licht erscheinen. Doch der Klimawandel kann in Zukunft auf Grund zu erwartender Wetterextreme und den damit verbundenen Sturmschäden in der Branche auch zu Verwerfungen beim Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage führen. So fiel zum Beispiel im Dezember 1999 in Baden-Württemberg durch den Orkan Lothar der dreifache Jahreseinschlag an Holz an und löste dadurch beträchtliche Preisrückgänge aus. Extreme Dürren machen den Wald anfällig für Schädlingsbefall und erhöhen die Gefahr großer Waldbrände. Die Folge: Ein geringeres Angebot trifft auf eine hohe Nachfrage und könnte dadurch erhebliche Preiszuwächse bewirken.

Weil Investments in Holz oder Wälder auf direktem Wege nur schwierig zu bewerkstelligen sind, sollten Anleger vor allem in Unternehmen der Forst- oder Holzwirtschaft investieren. Emittenten haben einige Zertifikate auf den Markt gebracht, denen das Thema Holz zu Grunde liegt. Sie bieten neben der Möglichkeit eines diversifizierten Investments auch eine erheblich bessere Liquidität gegenüber Investments in Wälder oder Baum-Plantagen in Ländern mit erheblichen politischen Risiken und Rechtsunsicherheiten.

Dabei können Anleger auf der einen Seite über entsprechende Index- bzw. Basket-Zertifikate nahezu 1:1 von der Kursentwicklung ausgewählter Aktien profitieren. Auf der anderen Seite gibt es auch ein Garantie-Zertifikat des österreichischen Emittenten RCB, das bei Fälligkeit die Zahlung eines Mindestbetrags garantiert und zugleich – bezogen auf die Gesamtlaufzeit des Papiers – eine 90%ige Partizipation ermöglicht.

Holz-Zertifikate mit Kapitalgarantie:[Link "Link auf RaiffeisenCentrobank für WKN RCB0WM" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]

Holzindex- bzw. Basket-Zertifikate:Link auf Société Générale für WKN SG0TBX
Link auf UBS für WKN UB9TMB
[Link "Link auf HSBC Trinkaus für WKN TB0KWA" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]
[Link "Link auf RaiffeisenCentrobank für WKN RCB7YJ" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]

Die Fortsetzung können Sie auf der neuen KLIMA Seite von BoerseGo.de nachlesen :

[Link "http://www.boerse-go.de/klimawandel/" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]

Schöne Grüße,

Ihr Heinrich Eibl

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
  • Prozyklisches Breakout-Trading
  • Pattern-Trading
  • Makro-Trades
  • Intermarketanalyse
Mehr Experten