Holt diese Krise den Markt nochmals ein?
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Großbanken haben die Krise im März und April gut überstanden. Die Kurse bewegen sich seitwärts. Bei Regionalbanken fehlt nicht mehr viel und das bisherige Tief von Ende April ist wieder erreicht. Dafür gibt es gute Gründe. Ein guter Indikator dafür, ob die Bankenkrise vorüber ist, ist das Notprogramm der Fed, das Bank Term Funding Program (BTFP). Unter diesem Programm können Banken Anleihen zum Nominalwert bei der Fed hinterlegen und erhalten im Gegenzug Reserven. Das BTFP wird weiterhin genutzt. In der vergangenen Woche erreichten die Ausleihungen einen neuen Rekordwert (Grafik 2).
Die Regionalbankenkrise ist noch nicht überstanden. Der Anstieg von Anleiherenditen in den vergangenen Wochen macht die Lage nicht besser. Die Verluste von gehaltenen Anleihen steigen weiter. Steigende Renditen lassen nicht nur den Wert von Anleihen sinken. Das Prinzip gilt für alle Arten von Krediten. Bewertet man Kredite wie Anleihen, übersteigen die unrealisierten Verluste des Bankensystems das Eigenkapital deutlich (Grafik 3).
Das große Problem bleiben aber Anleihen. Die unrealisierten Verluste erreichen fast wieder das bisherige Hoch (Grafik 4). Dass die Verluste trotz höherer Renditen kein neues Hoch erreicht haben, ist mehreren Umständen zu verdanken. Anleihen laufen aus und neue können zu den höheren Renditen gekauft werden. Einige Banken haben ihre Risiken zudem reduziert.
Die Krise ist dennoch nicht überstanden. Die Kurse von Regionalbanken sprechen Bände. Solange das Bankensystem nicht gesund ist, kann dies den Gesamtmarkt wieder einholen. Auch dies dürfte ein Grund sein, weshalb die Notenbanken einen ungebremsten Renditeanstieg zu verhindern versucht. Die Lage ist bereits angespannt und keiner weiß, wann der Stress im System zu groß wird. Finanzstabilität und zu hohe Renditen widersprechen sich.
Die unterschwellige Krise hängt wie eine dunkle Wolke über dem Markt. Die Lage kann jederzeit kippen. Die Kurse bringen dies zum Ausdruck. Ist das Bankensystem nicht grundsolide, droht der Wirtschaft und damit dem Gesamtmarkt jederzeit Ungemach. Eine Underperformance von Bankaktien gegenüber dem Markt ist oft ein Vorbote einer breiteren Korrektur (Grafik 5). Bevor die Korrektur beendet ist, können Bankaktien oft vor dem Gesamtmarkt steigen.
Aktuell hält die Underperformance an. Damit bleibt auch der Gesamtmarkt gefährdet. Die Notenbank hat kein Interesse an einer Fortsetzung der Krise. Nicht zuletzt deswegen können Anleger der Notenbank glauben, wenn sie weiteren Zinsanhebungen eine Absage erteilt. Finanzstabilität ist ihr jetzt wichtiger als Inflation. Das wiederum ist eine gute Neuigkeit.
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