Kommentar
10:39 Uhr, 22.12.2008

Hohe Volatilität bedingt durch Mangel an Liquidität bestimmt das Marktgeschehen!

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Der Euro eröffnet heute bei 1.3995, nachdem am Freitag im US-Handel Tiefstkurse bei 1.3825 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 89.95. "Carry-Trades" zeigen sich nach dem Ausverkauf zum Wochenschluss weitgehend stabilisiert. EUR-JPY notiert bei 125.90 und EUR-CHF oszilliert bei 1.5385.

Über das Wochenende wurden Rettungspakete für angeschlagene US-Autobauer von Seiten der USA und Kanadas aufgelegt.

Die US-Regierung hat ein Rettungspaket für GM und Chrysler in einem Volumen von 17,4 Mrd. USD angekündigt.

Bis Ende März nächsten Jahres sind GM und Chrysler aufgefordert, nachhaltige Veränderungen und Restrukturierungen auf freiwilliger Basis zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmern, Schuldnern und Anteilseignern zu erarbeiten, ansonsten würden diese Mittel zurückgefordert.

"Chapter 11" mit dem Ziel der Unternehmenserhaltung bleibt weiterhin eine realistische Option, um ansonsten eine erzwungene Restrukturierung herbeizuführen.

Ford, das die stabilsten Bilanzkennziffern der mittlerweile nicht mehr ganz so "Großen 3" aufweist, ist zunächst nicht in dieses US-Programm eingeschlossen.

Die kanadische Regierung hat ein Hilfsprogramm in Höhe von 4 Mrd. CAD oder circa 3,4 Mrd. USD zu Gunsten der in Kanada tätigen US-Autobauer GM und Ford angekündigt. Zwei Drittel trägt die Regierung und ein Drittel bringt die Provinz Ontario auf.

Ergo stellt sich das Gesamtvolumen der Hilfsmaßnahmen auf knapp 21 Mrd. USD. Das internationale Subventionskarussel dreht sich weiter und die Drehungen nehmen in der Tendenz zu.

Das wird auch an der Budgetpolitik Japans deutlich. Laut der aktuell veröffentlichten Haushaltsplanung wird sich der japanische Haushalt mit den geplanten Hilfs- und Konjunkturmaßnahmen auf ein Gesamtvolumen von knapp 991 Mrd. USD stellen. Das Budgetdefizit wird sich auf 145,6 Mrd. USD nach zuvor 56 Mrd. USD belaufen.

Heute steht der "Chicago Fed National Activity Index" per November auf der Agenda (Sammelindex).

Im Vormonat ergab sich ein überraschender Anstieg von zuvor -3,11 auf -1,06 Punkte. Der aussagefähigere 3-Monatsdurchschnitt verbesserte sich leicht von -2,16 auf -2,09 Zähler. Werte unterhalb von -0,70 Punkte signalisieren erhöhte Rezessionsrisiken. Ergo ist und bleibt das Thema Rezession weiterhin auf der Agenda.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das nach dem Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3980 - 1.4010 eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert.

Wir nehmen bis zum Jahreswechsel eine neutrale Haltung in allen oben dargestellten Währungspaaren ein, da der Mangel an Liquidität überproportionale Reaktionsmuster zur Folge hatte und im weiteren Verlauf haben kann, die in keinem sinnvollen Zusammenhang mit seriöser Analyse stehen.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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