Hohe Nachfrage absorbiert Flut von Anleiheemissionen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
„In den wenigen Wochen des neuen Jahres wurden bereits Staats- und Unternehmensanleihen im Volumen von EUR 192 Mrd. begeben. Die Flut von Anleiheemissionen stößt auf eine starke Nachfrage seitens der Endanleger, die zum Teil durch Zuflüsse von USD 7 Mrd. seit Jahresbeginn in globale Anleihefonds angeheizt wird. Die weltweiten Geldmarktzuflüsse erreichten nach Angaben der BofA USD 39,7 Mrd. Im Euroraum führt die Rückkehr ausländischer Zentralbanken und Staatsfonds zu einer steigenden Nachfrage nach neuen Staatsanleihen. Bei der spanischen Anleiheemission wurden Aufträge in Höhe von EUR 130 Mrd. für eine 10-jährige Anleihe mit einem Volumen von EUR 15 Mrd. und einer Rendite von 3,25 Prozent entgegengenommen, während vergleichbare Papiere nur wenige Wochen zuvor noch bei 4 Prozent gehandelt wurden.
Die Spreads halten sich gut. Die Renditenaufschläge für Hochzinsanleihen sind in den Vereinigten Staaten und in Europa im Zuge der Erholung der US-Aktienmärkte sogar deutlich zurückgegangen. Die Renditen risikofreier Anleihen sind dennoch gestiegen (auf einen Höchststand von 2,24 % für die Bundesanleihe), allerdings ohne nennenswerte Beschleunigung – trotz der überraschend hohen US-Inflation und der zögerlichen Kommentare der Zentralbanker, die eine vorzeitige Entlastung offensichtlich vermeiden wollen. Schließlich sind die finanziellen Rahmenbedingungen günstig, und so wollen die Zentralbanken eine Lockerung nicht anheizen.
Die Atlanta Fed schätzt den Anstieg der Löhne im Dezember auf 5,2 % im Jahresvergleich. Das Lohnwachstum ist seit September 2023 konstant geblieben. Darüber hinaus dürften potenzielle Angebotsschocks im Zusammenhang mit dem Anstieg der Seefrachtpreise und möglichen Problemen in der Versorgungskette die Annäherung der Verbraucherpreise an das Ziel der Zentralbanken von 2 % verzögern. Beim Anstieg der Inflation nach der Covid-Krise spielten nämlich Angebotsfaktoren die Hauptrolle.“
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.