Hohe Inflation und Zurückhaltung der Notenbanken schafft paradoxe Marktdynamik
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Für etwas paradox hält Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, die aktuelle Marktdynamik. So sei die akkommodierende Haltung der Fed angesichts einer sich beschleunigenden Inflation zu einer Belastung geworden. Gleichzeitig würde jedoch eine übermäßige Straffung zweifellos schnell die zugrunde liegenden finanziellen Schwächen offenbaren.
Botte: „Mit anderen Worten: Das Erreichen eines makrofinanziellen Gleichgewichts scheint strukturell negative Realzinsen über einen längeren Zeitraum hinweg zu erfordern. Der Markt hat dies erkannt, und die Abneigung der Zentralbanken, präventiv zu handeln, wird immer eine Long-Position bei risikobehafteten Anlagen rechtfertigen.
Die niedrigen Zinssätze und die Verflachung der Renditekurven werden auch durch die vorsichtige Sprache der Zentralbanker verstärkt, die einer Art Mikromanagement der Märkte gleichkommt, indem sie eine Obergrenze für die Risiko- und die Laufzeitprämien festlegt. So lag die Rendite der 10jährigen Treasury-Note zum Wochenschluss unter 1,50 % und die 30-jährige Rendite unter 1,90 %.
Auch die Refinanzierungsstrategie des US-Finanzministeriums begrenzt den Druck auf die Langfristzinsen. Die Emissionen wurden gedeckelt, insbesondere für die 20-jährige Laufzeit. Und bei den Auktionen für inflationsgebundene TIPS wird das Ministerium weiterhin opportunistisch vorgehen.“
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.