Fundamentale Nachricht
11:35 Uhr, 24.09.2014

Hochzins-Unternehmensanleihen bergen hohe Risiken

High Yield Corporate Bonds bescheren Fonds eine beachtliche Performance. Doch Anleger sollten nach Meinung von Andreas Köchling, Senior Analyst Funds & Derivatives bei der FERI EuroRating Services, Risiken nicht ignorieren.

Bad Homburg (BoerseGo.de) - Rentenfonds, die überwiegend in auf Euro lautende High-Yield-Unternehmensanleihen investieren, konnten in den vergangenen fünf Jahren größtenteils eine Wertentwicklung von mehr als zehn Prozent im Jahr erzielen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Fondsstatistik der FERI EuroRating Services AG. Spitzenreiter war der Pioneer Funds Euro High Yield mit einer Performance von 15,0 Prozent im Jahr. Auf den nächsten Plätzen folgen der UBS (Lux) Bond Fd - Euro High Yield mit 13,1 Prozent sowie der Lazard European HighYield und der Deutsche Invest I Euro High Yield Corp mit 12,6 bzw. 12,5 Prozent.

„Diese Performance ist auf den ersten Blick beeindruckend, kann aber keinesfalls auf künftige Jahre extrapoliert werden", sagt Andreas Köchling, Senior Analyst Funds & Derivatives bei der FERI EuroRating Services. „Es sollte nicht übersehen werden, dass die Performance bei den High-Yield-Bonds in starkem Maße dadurch zu begründen sein dürfte, dass zuletzt aus Mangel an Rendite-Alternativen besonders viel Liquidität in diesen Sektor geflossen ist. Sollte die Konjunkturentwicklung im Euroraum sich verschlechtern oder ein dynamischeres Wachstum längere Zeit auf sich warten lassen, wäre bei High Yield Corporate Bonds mit wieder höheren Ausfallraten zu rechnen. Zudem könnte es dann in diesem Bereich zu überproportionalen Liquiditätsabflüssen und entsprechenden Kursverlusten kommen."

Anleger sollten sich der Risiko-Rendite-Relation bewusst sein und bedenken, dass Fonds dieser Kategorie wenigstens die Hälfte ihres Fondsvermögens in Unternehmensanleihen investieren, die dem Non-Investment-Grade-Bereich zuzurechnen sind, rät Köchling. „In diesem Marktsegment werden zwar hohe Zinsen gezahlt, diesen stehen aber auch entsprechend hohe Ausfallrisiken gegenüber. Investitionen im High-Yield-Bereich sollten deshalb innerhalb des Gesamtportfolios nicht zu stark gewichtet werden, sofern man nicht bewusst ein ausgeprägtes Chancen-Risiken-Profil sucht."

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten