Hochtief: Katar erwägt Zukauf von Aktien über die Börse

Hamburg (BoerseGo.de) - Das Emirat Katar strebt offenbar einen größeren Einfluss auf den Baukonzern Hochtief an als bislang bekannt. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) prüft der Wüstenstaat den Zukauf von Aktien über die Börse. Katar wolle damit sicherstellen, dass die Durchführung von großen Bauprojekten in dem Golfstaat und der Transfer von Know-how nicht unter einem Kontrollwechsel bei Hochtief zu ACS leiden, heißt es.

Erst Anfang der Woche hatte Hochtief eine Kapitalerhöhung um rund 10 Prozent angekündigt. Die 6.999.999 neue Aktien sollen an die Quatar Holding ausgegeben werden, die dadurch knapp 9,1 Prozent der Stimmrechte erlangt. Noch ist der Einstieg aber nicht in trockenen Tüchern. Hochtief hat bisher keinen Antrag auf Eintragung der Kapitalerhöhung ins Handelsregister gestellt. Zudem prüft ACS rechtliche Schritte um die Kapitalerhöhung zu verhindern.

Unterdessen hält der spanische Baukonzern an seinem Plan, die Essener zu übernehmen, fest. Man habe sich von Anfang an auf Hindernisse eingestellt. Man wolle das Ziel aber früher oder später erreichen, verlautete aus Unternehmenskreisen.

Früheren Angaben zufolge will ACS den Anteil von derzeit knapp 30 Prozent auf über 30 Prozent ausbauen und später auf über 50 Prozent erhöhen. Das Angebot an die Aktionäre sieht den Tausch von fünf Hochtief-Aktien gegen acht Aktien von ACS vor. Das Angebot, das am 1. Dezember offiziell gestartet ist, stößt bei den Anteilseignern aber bislang auf kein Interesse. Bisher seien "null Hochtief-Aktien" getauscht wurden, gab ACS am Mittwoch in einer Pflichtmitteilung bekannt. Da das Angebot noch bis zum 29. Dezember läuft, sei dies aber nicht unüblich, zeigt sich ACS kämpferisch. Bei den derzeitigen Kursen scheint die Offerte aber wenig erfolgversprechend. An der Frankfurter Börse werden die Aktien von Hochtief derzeit mit 64,91 Euro gehandelt. Das Angebot von ACS entsprach am Mittwochabend dagegen nur einem Gegenwert von 57,46 Euro.